eve&rave Münster e.V.
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Barbiturate

 

Sammelbegriff für verschiedene Substanzen einer Stoffgruppe

 

Verwendete Substanzen:

Allobarbital, Amobarbital, Aprobarbital, Alphenal, Barbexaclon, Barbital, Brallobar-bital, Butalbital, Butobarbital, Butallylonal, Crotylbarbital, Cyclobarbital, Cyclopento-barbital (Cyclopal), Ethallobarbital, Hexethal, Heptabarbital, Hexobarbital, Metho-hexital, Methylphenobarbital (Mephobarbital), Metharbital, Methylphenobarbital, Narcobarbital, Pentobarbital, Phenobarbital, Primidon, Probarbital, Propallylonal, Proxibarbital (Proxibarbal), Reposal, Secbutabarbital (Butabarbital), Secobarbital, Talbutal, Thialbarbital, Thiamylal, Thiobarbital, Thiobutabarbital, Thiopental, Vinbar-bital, Vinylbital, (...)

 

Szenetypische Bezeichnungen:

Barbs, Blockbusters, Blues, Blue Heavens, Christmas Trees, Downers, Goof Balls, Pinks, Rainbows, Red Devils, Reds, Reds and Blues, Sekkies, Sleepers, Yellow Jackets, (...)

 

Barbiturate sind die Derivate der erstmals 1864 synthetisier- ten Barbitursäure. Das erste Barbiturat mit schlafanstoßen- der Wirkung war das Barbital, welches erstmals 1881 syn- thetisiert wurde, aber erst 1904 zur medizinischen Anwen- dung kam.

Barbiturate waren über viele Jahrzehnte die am meisten ver- ordneten Schlafmittel. Mittlerweile wurden jedoch die mei- sten barbiturathaltigen Medikamente wieder vom Markt ge- nommen. So sind Präparate mit den Wirkstoffen Allobarbital, Amobarbital, Aprobar-bital, Alphenal, Barbexaclon, Barbital, Brallobarbital, Butalbital, Butobarbital, Butal-lylonal, Crotylbarbital, Cyclobarbital, Cyclopentobarbital (Cyclopal), Ethallobarbital, Hexethal, Heptabarbital, Hexobarbital, Methylphenobarbital (Mephobarbital), Meth- arbital, Methylphenobarbital, Narcobarbital, Primidon, Probarbital, Propallylonal, Proxibarbital (Proxibarbal), Reposal, Secbutabarbital (Butabarbital), Secobarbital, Talbutal, Thialbarbital, Thiamylal, Thiobarbital, Thiobutabarbital, Vinbarbital und  Vi- nylbital in Deutschland nicht mehr zugelassen. Weiterhin verwendet werden nur noch die kurzwirksamen Wirkstoffe Methohexital (5 – 10 Minuten) und Thiopental (10 – 14 Minuten) als intravenöse Anästhetika zur Einleitung und Aufrechterhaltung von Narkosen. Außerdem kommt noch das langwirksame Phenobarbital (10 – 18 Stunden) als Antikonvulsivum zur Behandlung von Epilepsie zum Einsatz. Selten werden Barbiturate auch noch aufgrund ihrer teils schlaferzwingenden Wirkung bei sonst nicht beherrschbaren Schlafstörungen eingesetzt. Darüber hinaus werden be- stimmte Barbiturate wie z.B. Pentobarbital auch zum Töten verwendet. In den USA wird es bei Hinrichtungen eingesetzt, in der Schweiz nutzen es Selbsthilfeorganisa- tionen bei der Sterbehilfe und in der Veterinärmedizin dient es zum Einschläfern von Tieren. Früher kamen Barbiturate auch bevorzugt in K.O.-Tropfen zur Anwendung. Heute ist dies jedoch nur noch selten der Fall. Einige Barbiturate wie z.B. Thiopental eignen sich auch als „Wahrheitsserum“.

Barbiturate wirken an verschiedenen Rezeptoren gleichzeitig. Die wichtigste Wir- kung ist jedoch, daß sie als Agonist an der β-Untereinheit der GABAA-Rezeptoren wirken, also den wichtigsten hemmenden Neurotransmitter im Gehirn – die γ-Ami- nobuttersäure (GABA) – imitieren.


Barbiturate sind seit 1992 in Deutschland als Schlafmittel nicht mehr zugelassen. Sie unterliegen – bis auf wenige Ausnahmen – dem BtMG (Anlage III: Verkehrsfäh- ige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel). Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Be- sitz (ohne Rezept) und Weitergabe/Handel sind strafbar!

 

Merkmale (allgemein):

- Barbiturate sind/waren in verschiedenen Formen erhältlich, z.B. als Tabletten,

   Kapseln, Elixiere, Zäpfchen und Injektionslösungen.

 

 

Gebrauch (allgemein):

- Zur Medikation meist oral.

- Zur Narkose bei Operationen intravenös (i.v.).

 


Wirkung (allgemein):

- Die Wirkung ist stark von der Dosis und dem Präparat abhängig. Das Wirkspek-

  trum reicht von sedierend (beruhigend) bei niedrigen Dosen über hypnotisch (ein-

  schläfernd) bei hohen Dosen bis hin zu narkotisch bei sehr hohen Dosen. Außer-

  dem können sie antikonvulsiv (krampflösend) und hyperalgetisch (schmerzför-

  dernd) wirken.

- Als Schlafmittel eingesetzt kann es zu einer morgentlichen Katerstimmung kom-

  men. Die zu Beginn der Einnahme erhöhte Schlafdauer reduziert sich nach ca.

  8 – 10 Tagen wieder auf das Normalmaß (oder auch darunter).

 

 

Gefahren (allgemein):

- Es können allergische Reaktionen, paradoxe Erregung (Hemmung der Hemmung

  = Erregung) und Porphyrie auftreten.

- Eine akute Überdosis kann zu Bewußtseinsstörungen, Bewußtlosigkeit, Koma

  und Tod durch Atemlähmung führen.

- Barbiturate besitzen ein hohes Abhängigkeitspotential. Beim Absetzen können ge-

  fährliche Entzugserscheinungen – ähnlich dem Delirium tremens beim Alkoholent-

  zug – auftreten.

- Das führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von Barbituraten ist gefährlich und

  wird mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.

- Informationen zu den Nachweiszeiten von Barbituraten und anderen Substanzen

  findest Du hier.

 

 

Safer Use (allgemein):

- Da Barbiturate leicht überdosiert werden können, ist vom Konsum dringend abzu-

  raten! Als Partydroge sind sie zudem völlig untauglich!

- Vermeide Mischkonsum:

  - In Kombination mit anderen sedierenden oder atemdepressiven Substanzen wie

    z.B. Alkohol, Benzodiazepinen oder Opiaten verstärkt sich die Wirkung des Bar-

    biturats.

  - In Kombination mit MAO-Hemmern verstärkt sich die Wirkung des Barbiturats.

  - Bei dauerhafter Anwendung von Barbituraten bildet die Leber vermehrt Enzyme

    für deren Abbau, wodurch auch bestimmte andere Medikamente schneller ver-

    stoffwechselt werden, was deren Wirkung abschwächt und verkürzt. Hierzu zäh-

    len u.a. die Antibabypille und einige Medikamente gegen Epilepsie.

- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am

  Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über

  die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!

  Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.

 

 

Letzte Änderungen: 18.03.2017

Haftungsausschluß
Der gemeinnützige Verein eve&rave Münster e.V. möchte wertfrei über (Party-)Drogen aufklären und die damit verbundenen Risiken aufzeigen, sowie Tips im Fall von Notsituationen geben. Daher richtet sich der Inhalt dieser Seiten in erster Linie an Personen, die bereits Drogen konsumieren oder beabsichtigen dies zu tun. Er soll nicht als Konsumaufforderung mißverstanden werden!
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Artikel und Studien zu Barbituraten

 

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