eve&rave Münster e.V.
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Konsum durch Spritzen

 

Verwendbare Substanzformen:

Flüssigkeiten, Lösungen, Emulsionen, (...)

 

Verwendete Konsumhilfen:

Spritze, Kanüle (Nadel), (...)

 

Medizinische Bezeichnung für die Verabreichung:

Injektion, intraarteriell (i.a.; in die Arterie), intravenös (i.v.; in die Vene), intramuskulär (i.m.; in den Muskel), subcutan (s.c.; unter die Haut), (...)

 

Andere und szenetypische Bezeichnungen für die Verabreichung:

ballern, einen Schuß setzen, (...)

 

Bestimmte Flüssigkeiten, Lösungen und Emulsionen können mittels einer Spritze (mit Kanüle) u.a. direkt in die Blutbahn (in die Venen: in-travenös, i.v.; in die Arterien: intraarteriell, i.a.), in die Muskulatur (in-tramuskulär; i.m.) oder unter die Haut (subcutan, s.c.) gespritzt (inji-ziert) werden. Injektionen unter die Haut oder in die Muskulatur ha-ben hierbei eine gewisse Depotwirkung, d.h. die Substanz tritt über einen längeren Zeitraum kontinuierlich in den Blutkreislauf über.

 

Injektionen bergen im Vergleich zu anderen Konsumformen die größten Risiken und das höchste Abhängigkeitspotential!

 

Merkmale:

- Durch Injektionen können physiologisch verträgliche Flüssigkeiten, Lösungen oder

  Emulsionen durch die schützende Haut hindurch in den Körper verbracht werden.

 

 

Gebrauch:

- Die Flüssigkeit wird mit der Spritze aufgezogen und durch das Einstechen der Ka-

  nüle durch die Haut (luftblasenfrei) verabreicht. Hierbei ist unbedingt auf Sterilität

  bei allen Handgriffen, steriles Spritzbesteck und eine sterile Einstichstelle sowie ei-

  ne genaue Dosierung zu achten!

 

 

Wirkung:

- Abhängig davon ob die Injektion direkt in die Blutbahn (Arterie oder Vene) oder in

  das Gewebe (z.B. unter die Haut oder in die Muskulatur) erfolgt, wirkt die Gesamt-

  menge der injizierten Substanz unmittelbar oder zeitlich gedehnt. Die Anflutge-

  schwindigkeit einer Substanz ist bei Injektionen in die Blutbahn unter allen mögli-

  chen Konsumformen die höchste, da die Passage durch die Schleimhäute, Haut

  oder das Bindegewebe entfällt. Bei Injektionen unter die Haut oder in die Muskula-

  tur hängt die Anflutgeschwindigkeit stark von den physiologischen Eigenschaften

  der Substanz ab, also z.B. wie schnell sie sich im Gewebe verteilt und wie leicht

  sie ins Blut übertreten kann.

 

 

Gefahren:

- Bei Injektionen werden grundsätzlich alle Substanzen, auch jene, die eigentlich

  nicht oder nur in sehr geringem Umfang über die Schleimhäute usw. aufgenom-

  men werden können, vollumfänglich aufgenommen! Die Schutzmechanismen der

  Körperoberfläche werden so unterlaufen, wodurch auch äußerst schädliche, ei-

  gentlich nicht so leicht aufnehmbare (resorbierbare) Substanzen in großen Men-

  gen in den Körper gelangen können!

- Eine unsachgemäß durchgeführte Injektion in die Blutbahn kann u.a. zu einem

  Gefäßverschluß durch Luftblasen (Embolie) führen.

- Das Teilen von Spritzutensilien birgt das Risiko, sich mit übertragbaren Krankhei-

  ten (z.B. Hepatitis oder HIV) zu infizieren.

- Wird nicht auf Sterilität geachtet, kann man sich auch mit gewöhnlichen Umwelt-

  keimen infizieren.

- Im Fall von nicht-medizinischen Präparaten können Verunreinigungen oder giftige

  Nebenprodukte an der Einstichstelle schwere, sich ausbreitende Wundinfektionen,

  Gewebeschäden und Nekrosen/Gangräne auslösen, was im Extremfall zu einem

  Absterben von ganzen Körperteilen führen kann. Zudem können u.a. Abszesse,

  Blutvergiftungen (Sepsis), Venenentzündungen (Phlebitis), Thrombosen, Knochen-

  markentzündungen (Osteomyelitis), Lungenentzündungen und irreversible Gefäß-,

  Leber- und Nierenschäden bis hin zum Organversagen sowie irreversible neurolo-

  gische Veränderungen und Gehirnschäden (z.B. durch Hirnhautentzündungen;

  Meningitis) auftreten. Dies alles kann – je nach Substanz – bereits nach dem

  ersten Konsum eintreten!

- Grundsätzlich können alle rauscherzeugenden Substanzen (und auch viele, der

  evtl. enthaltenen nicht-rauscherzeugenden Beimischungen) auch alle Bereiche

  des Körpers potentiell schädigen, da sie über den Blutkreislauf zu allen Körperzel-

  len gelangen. Wie hoch die Dosis oder Konsumhäufigkeit hierfür sein muß, hängt

  neben den spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Substanz auch von individu-

  ellen Faktoren (z.B. genetische Ausstattung und hieraus resultierende mehr oder

  weniger effizient arbeitende Schutzmechanismen oder Enzyme zum Abbau) sowie

  den grundsätzlichen Lebensgewohnheiten (z.B. Ernährung oder Streß) ab.

 

 

Safer Use:

- Injektionen ohne medizinische Grundkenntnisse sind nicht zu empfehlen! Daher

  möchten wir hier auch keine umfangreichere Anleitung geben. Die Gefahr ist zu

  groß, daß es früher oder später auch mit einer Anleitung schief gehen wird! Grund-

  sätzlich ist die Wirkung bei jeder (injizierbaren) Substanz im Vergleich zu anderen

  Konsumformen am heftigsten, Überdosierungen sind am wahrscheinlichsten und

  die möglichen körperlichen Schädigungen meist am größten!

  Spätestens, wenn man darüber nachdenkt, sich irgendwelche Rauschmittel

  zu spritzen, ist der Zeitpunkt gekommen, wo man mal ernsthaft über sein Le-

  ben nachdenken bzw. sich Hilfe suchen sollte!

- Niemals Spritzen teilen oder mehrfach verwenden! Es besteht immer eine An-

  steckungsgefahr z.B. mit Hepatitis, HIV oder auch gewöhnlichen Umweltkeimen!

- Jedes Mal eine neue, sterile Nadel (Kanüle) und Spritze verwenden und bei der

  Vorbereitung und Durchführung auf Sterilität achten!

- Die Injektionsstelle zuvor immer gründlich und großflächig desinfizieren!

- Die aufgezogene Spritze vor der Injektion mit der Nadel nach oben halten und

  leicht dagegen klopfen/schnipsen, damit sich die Luftbläschen am oberen Ende

  sammeln. Dann so lange den Kolben drücken, bis ein Flüssigkeitsvolumen größer

  dem Nadelvolumen ausgetreten ist. Hierdurch vermeidet man das injizieren von

  Luft, welche in den Blutgefäßen zu einer Embolie führen kann.

- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am

  Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über

  die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!

  Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.

 

 

Letzte Änderungen: 19.06.2017

Haftungsausschluß
Der gemeinnützige Verein eve&rave Münster e.V. möchte wertfrei über (Party-)Drogen aufklären und die damit verbundenen Risiken aufzeigen, sowie Tips im Fall von Notsituationen geben. Daher richtet sich der Inhalt dieser Seiten in erster Linie an Personen, die bereits Drogen konsumieren oder beabsichtigen dies zu tun. Er soll nicht als Konsumaufforderung mißverstanden werden!
Wenngleich die Informationen dieser Seiten nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt wurden, so können Fehler jedoch nicht ausgeschlossen werden. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch die Verwendung dieser Informationen entstehen!

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