eve&rave Münster e.V.
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Methylon / bk-MDMA

 

Chemische Bezeichnung (IUPAC):

1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2-(methylamino)-1-propanon

 

Andere Bezeichnungen:

Methylon, 3,4-Methylendioxymethcathinon, 3,4-Methylendioxy-N-methylcathinon, Methylendioxymethcathinon (MDMC), bk-MDMA (βk-MDMA), (...)

 

Handelsnamen:

(keine)

 

Szenetypische Bezeichnungen:

Explosion, Ease, M1, Mina, Neocor, (...)

 

Methylon zählt zur Stoffgruppe der Phenylethylamine und hier zu den Cathinonen (wie z.B. auch Mephedron). Außerdem ist es das β-Keton-Analogon von MDMA (Ecstasy), weshalb es auch als βk-MDMA oder bk-MDMA bezeichnet wird.

Die Bezeichnung Methylon wird für mehrere Stoffe verwendet, wodurch es zu Verwechslungen kommen kann. Neben dem hier beschriebenen Rauschmittel handelt es sich bei Methylon auch um die markenrechtlich geschützte, injizierbare Form des Me- thylprednisolons, das gegen Arthritis und schwere allergische Reaktionen verwendet wird. Außerdem existiert auch ein Phe- nolharz mit dem Handelsnamen Methylon.

Im Jahre 2004 verbreitete sich Methylon erstmals in den Niederlanden, wo es unter dem Handelsnamen „Explosion“ als vermeintlicher Raumlufterfrischer in Smart- shops angeboten wurde. Es wird aber auch beispielsweise als Fertigmischung mit Mephedron unter der Bezeichnung „Bubbles“ verkauft.

 

Methylon unterliegt seit dem 26.07.2012 dem BtMG (Anlage II: Verkehrsfähige, aber nicht verschreibungsfähige Betäubungsmittel). Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz und Weitergabe/Handel sind strafbar!

 

Merkmale:

- Methylon ist in Form einer gelblichen Flüssigkeit (auch als „Raumlufterfrischer“)

  oder als weißes bis karamellfarbenenes Pulver erhältlich.

 

 

Gebrauch:

- Methylon wird getrunken, in Form von Kapseln oder „Bömbchen“ (Pulver in Ziga-

  rettenpapier gewickelt) geschluckt oder geschnupft. Es kann auch intravenös (i.v.)

  injiziert werden. Davon ist jedoch grundsätzlich abzuraten (u.a. weil es sich so gut

  wie nie um einen Reinstoff handelt)!

- Die wirksame Dosis für eine 75 kg schwere Person beträgt ca. 180 – 250 mg (oral)

  bzw. ca. 50 – 150 mg (nasal), wobei einige Konsumenten berichten, daß nasaler

  Konsum wirkungslos ist.

 

 

Wirkung:

- Die Wirkung setzt bei oraler Aufnahmen nach ca. 20 – 75 Minuten ein (nasal nach

  ca. 5 – 10 Minuten) und hält ca. 3 – 6 Stunden an.

- Die Wirkung ist mit jener von MDMA (Ecstasy) vergleichbar (stimulierend, eupho-

  risierend, empathogen und entaktogen), jedoch konstanter aber schwächer und

  weniger entaktogen. Das Kommunikationsbedürfnis kann erhöht sein.

- Das Hungergefühl wird unterdrückt, die Herzfrequenz steigt, die Körpertemperatur

  erhöht sich (Hitzewallungen und Schweißausbrüche können auftreten), die Pupil-

  len weiten sich und es kann zu Kieferspannen, innerer Unruhe und Übelkeit kom-

  men.

- Konsumentenberichten zufolge kommt es zu einem angenehmen Wärmegefühl in

  Bauch, Brust und Nacken. Zudem soll sich ein Gefühl der Zufriedenheit, ruhiger

  Euphorie, Gelassenheit und Entspannung einstellen. Die Gedanken bleiben klar.

- In hohen Dosen kann Methylon ein starkes Zittern am ganzen Körper und der Au-

  gen und Zuckungen der Gesichtsmuskulatur auslösen. Es können Kieferkrampfen/

  Zähneknirschen auftreten und die innere Unruhe kann sich verstärken.

- Die Nachwirkungen können – ähnlich dem MDMA, jedoch schwächer – Erschöp-

   fung, Lethargie, Apathie und Depressionen sein.

 

 

Gefahren:

- Methylon ist nur wenig erforscht. Über Kurzzeit- und Langzeitrisiken bei häufigem

  und/oder hoch dosiertem Konsum oder mögliche Wechselwirkungen mit anderen

  Substanzen ist nur wenig bekannt:

  - Hohe Dosen können Paranoia auslösen.

  - Vermutlich werden Herz, Leber und Nieren stark belastet.

  - Methylon könnte epileptische Anfälle auslösen.

- Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von Methylon ist gefährlich und

  wird mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.

 

 

Safer Use:

Da über die Risiken des Methylon-Konsums nur wenig bekannt ist, sollten neben den hier aufgeführten Safer-Use-Hinweisen auch die allgemeinen Informationen zum Gebrauch von Drogen und die allgemeinen Hinweise speziell zu „Neue psy- choaktive Substanzen“ beachtet werden.

- Bezüglich des Nachlegens gibt es widersprüchliche Konsumentenberichte. Einige

  berichten davon, daß es nichts bringt, da es weder zu einer Intensivierung noch zu

  einer Verlängerung der Wirkung kommt. Lediglich die negativen Begleiterscheinun-

  gen können sich verstärken. Andere berichten von einer Verlängerung des Rau-

  sches nach 2- bis 3-maligem Nachlegen, wobei dann auch starkes Craving (der

  Wunsch weiter nachzulegen) eintreten soll.

- Vermeide Mischkonsum:

  - Der zeitnahe Konsum von Alkohol, anderen Psychostimulanzien wie Ampheta-

    min, hohen Dosen Coffein, Kokain, oder Medikamenten wie MAO-Hemmern, An-

    tidepressiva oder den Opioiden Dextromethorphan (DMX) und Tramadol, kann

    gefährlich sein. In Verbindung mit MAO-Hemmern ist ein lebensbedrohliches Se-

    rotoninsyndrom möglich.

- Trinke ausreichend antialkoholische und coffeinfreie Getränke, um Dehydratation

  vorzubeugen.

- Personen mit Herz-/Kreislaufbeschwerden oder -erkrankungen, hohem Blutdruck,

  Schilddrüsenüberfunktion, Leber- oder Nierenerkrankungen, Diabetes, Asthma,

  Epilepsie oder psychischen Problemen sollten auf den Konsum von Methylon ver-

  zichten.

- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am

  Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über

  die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!

  Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.

 

 

Letzte Änderungen: 23.09.2015

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