Chemische Bezeichnung (IUPAC):
1,3,7-Trimethyl-3,7-dihydro-1H-purin-2,6-dion
Andere Bezeichnungen:
Coffein, Koffein, Caffeine, Tein, Thein, Teein, Guaranin, 1,3,7-Trimethylxanthin, Methyltheobromin, (...)
Handelsnamen:
Coffein ist in vielen Produkten des täglichen Lebens wie z.B. Cola-Getränken (z.B. afri-Cola®, Coca-Cola® oder Pepsi®) und anderen Erfrischungsgetränken, Energy-Drinks, (z.B. Red Bull® oder Flying Horse®), Guaraná-Getränken, Kaffee, Mate-Tee, Tee, Schokolade und einigen Bonbons und Kaugummis sowie in Form von synthe-tischem oder pflanzlichem Pulver als Hauptwirkstoff oder Zusatzstoff in einigen Ta- bletten und Kapseln enthalten. Darüber hinaus ist es auch in Kosmetika wie z.B. einigen Haar- und Augenpflegeprodukten zu finden.
Vorkommen des Wirkstoffs in der Natur:
Coffein ist u.a. in den Bohnen verschiedener Kaffee-Arten wie z.B. Arabica-Kaffee (Coffea arabica) und Robusta-Kaffee (Coffea canephora), in den Blättern von Tee (Camellia sinensis), in den Nüssen verschiedener Kola-Baumarten wie Cola acumi- nata und Cola nitida, in den Blättern des Mate-Strauchs (Ilex paraguariensis), in den Samen von Guaraná (Paullinia cupana) und in geringen Mengen in den Bohnen des Kakao-Baums (Theobroma cacao) enthalten.
Szenetypische Bezeichnungen:
(keine)
Coffein zählt zur Stoffgruppe der Purinalkaloide (auch Xan- thine genannt) und wurde erstmals 1820 aus den Fruchtker- nen einer Kaffee-Pflanze (auch Kaffee-Bohnen genannt) iso- liert. Es ist eine stark psychoaktiv wirkende Substanz mit sti- mulierenden und leicht analgetischen (schmerzlindernden) Eigenschaften, die u.a. in bestimmten Pflanzenteilen von di- versen Kaffee-Pflanzen, Tee-Sträuchern, Guaraná-Sträu- chern/Lianen, dem Mate-Strauch, Kola-Bäumen und in gerin- geren Mengen auch im Kakao-Baum enthalten ist. Die Wirkung des Coffeins ist je- doch nicht nur von dessen Konzentration sondern auch von den verschiedenen an- deren Inhaltsstoffen der Pflanzen abhängig, die den Wirkungseintritt oder die Wirk- dauer beeinflussen können. Daher gibt es auch verschiedenen Bezeichnungen für Coffein.
Das Coffein der Kaffee-Pflanzen (Coffea spp.) wird aufgrund seiner Entdeckung in den Kaffee-Bohnen Coffein (oder auch Koffein) genannt. Es sind ca. 60 verschiede- ne Kaffee-Pflanzenarten bekannt, die ursprünglich alle in Afrika und Asien beheima- tet waren. Der Konsum von Kaffee reicht vermutlich in das 9. Jahrhundert der afri- kanischen Region Kaffa zurück, welche im Südwesten des heutigen Äthiopiens liegt. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Kaffe auch im arabischen Raum konsu- miert und ab 1645 entstanden auch in Europa die ersten Kaffeehäuser. Heutzutage werden Kaffee-Pflanzen auch in Mittel- und Südamerika angebaut. Um das Getränk Kaffee herzustellen, werden die Kaffee-Bohnen getrocknet, geröstet und gemahlen und das entstandene Pulver mit heißem Wasser aufgebrüht und abgefiltert. Da ver- schiedene Kaffee-Pflanzenarten kultiviert werden, gibt es viele verschiedenen Kaf- fee-Sorten, die sich je nach Mischung der verwendeten Kaffee-Bohnen, deren Her- kunft, dem Röstverfahren und der Zubereitung in den Inhaltsstoffen und deren Kon- zentrationen unterscheiden können.
Das Coffein des Grünen, Schwarzen und Weißen Tees wird auch Teein (auch Thein oder Tein) bezeichnet. Der Tee-Strauch (Camellia sinensis) ist im südöstlichen Asi- en (u.a. Süd-China, Indien, Süd-Japan, Korea, Laos, Myanmar, Thailand und Viet- nam) verbreitet. In China wurde das Tee-Getränk bereits vor mehreren tausend Jah- ren konsumiert. Den ersten Tee soll sich angeblich Kaiser Shennong im Jahr 2737 v. Chr. zufällig zubereitet haben, als ihm in sein Wasser, das er aus hygienischen Gründen nur abgekocht trank, ein Teeblatt wehte. Der Geschmack gefiel dem Kai- ser und von da an trank er dieses Getränk nun täglich. Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurde Tee in China auch als Stärkungsmittel zu medizinischen Zwecken ver- wendet und wurde alsbald auch zu einem verbreiteten Genußmittel. Tee wird meist als heißer Aufguß getrunken. Manche Teesorten können jedoch auch ausgekaut werden. Im Vergleich zu Kaffee wirkt das Coffein im Tee langsamer und milder, da die im Tee enthaltenen Tannine (Gerbstoffe) die Resorption des Coffeins im Magen verzögern, so daß diese primär erst im Darm erfolgt. Je länger man Tee ziehen läßt, um so mehr Tannine lösen sich und um so schonender ist auch die Wirkung des Coffeins. Wird Tee maximal 3 Minuten gebrüht, ist seine Wirkung anregend, über 3 Minuten aufgrund der sich vermehrt gelösten Tannine zunehmend beruhigend. Spricht man heutzutage von Teein, ist stets eine Mischung aus Coffein und Tanni- nen gemeint.
Das Coffein der im südamerikanischen Amazonasbecken beheimateten Guaraná-Pflanze (Paullinia cupana) wird auch Guaranin bezeichnet. Die Samen der orange- roten Früchte besitzen einen Coffeingehalt von ca. 4 – 8 % und gelten als die stärk- ste natürlich vorkommende Coffeinquelle. Sie werden von den indigenen Völkern dieser Region seit Jahrhunderten genutzt. Guaraná ist bekannt für seine späte und langanhaltende Wirkung, die – ähnlich dem Tee – dadurch verursacht wird, daß u.a Tannine die Resorption im Magen verzögern. Hierdurch entfaltet es nur langsam (teilweise erst nach mehreren Stunden) und in milderer Form seine Wirkung im Kör- per. Guaraná ist heutzutage im Handel u.a. in Form von Pulver oder als Kapseln, Nahrungsergänzungsmittel, Süßigkeiten und Tee oder anderen Erfrischungsgeträn- ken erhältlich.
Neben diesen pflanzenspezifischen Bezeichnungen für Coffein wird es in den mei- sten anderen Pflanzen als Coffein bezeichnet. So z.B. bei dem in Südamerika ver- breiteten, zur Gattung der Stechpalmen (Ilex) zählenden Mate-Strauch (Ilex para- guariensis), aus dessen geschnittenen und getrockneten Blättern das Aufgußge- tränk Mate-Tee hergestellt wird. Mate-Tee wird traditionell in Südamerika getrunken, ist aber heutzutage auch im Handel als Tee oder als Zusatz von Erfrischungsgeträn- ken erhältlich.
Eine weitere coffeinhaltige Pflanzengattung sind die Kola-Bäume (Cola spp.), die ursprünglich in Afrika, südlich der Sahara beheimatet sind. Aus den coffeinhaltigen Kola-Nüssen werden u.a. Cola-Getränke hergestellt. Heutzutage werden die Nutz- arten dieser Pflanzengattung in weiten Teilen der Tropen kultiviert.
Und auch der Kakao-Baum (Theobroma cacao) bzw. dessen Bohnen enthält gerin- ge Mengen Coffein, weshalb es auch in Schokolade zu finden ist.
Coffein wird aber auch synthetisch hergestellt und in Form von Pulver, Tabletten und Kapseln angeboten. Darüber hinaus gibt es heutzutage die verschiedensten Zubereitungen, in denen die verschiedenen natürlich vorkommenden „Varianten“ oder synthetisches Coffein enthalten sein können. Die bekanntesten sind wohl ne- ben den Cola-Getränken die Energy-Drinks, die neben Coffein (seltener Guaraná oder Mate-Extrakt) Inhaltsstoffe wie z.B. Glucuronolacton, Inosit, Isomaltulose, Tau- rin und meist viel Zucker enthalten. Die Zusätze sollen meist den Abbau des Coffe- ins im Körper verzögern (Taurin selbst wirkt nicht stimulierend!) Der Coffeingehalt von Energy-Drinks beträgt meist 32 mg / 100 ml, was laut der Fruchtsaft- und Erfri- schungsgetränkeverordnung (FrSaftErfrischGetrV) vom 24.05.2004 dem in Deutschland zulässigen Höchstwert für Erfrischungsgetränke entspricht. Vermeint- liche Erfrischungsgetränke mit einem höheren Coffeingehalt wie die sogenannten Energy-Shots zählen rechtlich zu den Nahrungsergänzungsmitteln.
Die primäre Wirkung von Coffein beruht auf der Freisetzung von Streßhormonen, wodurch kurzzeitig das zentrale Nervensystem angeregt wird und die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen. Diese stimulierende Wirkung überdeckt die Müdigkeit und steigert vorübergehend die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. In ho- hen Dosierungen kann Coffein auch euphorisierend wirken. Zudem wirkt es über die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) stimulierend auf die Nieren, was die harntreibende Wirkung erklärt. Dieser Effekt tritt jedoch bei Dauerkonsumenten nicht mehr auf. Durch seine stoffwechselanregende Wirkung fördert Coffein auch die Fettverbren- nung und wirkt durch seine analgetische und gefäßverengende Wirkung im Gehirn auch gegen leichte Kopfschmerzen, weshalb Coffein auch als wirkungsverstärken- der und -beschleunigender Zusatzstoff in einigen Schmerzmitteln enthalten ist. Ein mäßiger Konsum von Coffein soll das Kurzzeitgedächtnis verbessern, die Bildung von Gallensteinen verringern und das Risiko an Parkinson zu erkranken senken.
Synthetisches Coffein dient häufig auch als Streckmittel in leistungssteigernden Drogen wie z.B. Amphetamin (Speed), Herbal Ecstasy, Kokain oder MDMA (Ecsta- sy).
Coffein ist in Deutschland ein legales Genußmittel, das weder dem BtMG noch dem AMG unterliegt. Bis zum Jahr 2004 stand es jedoch auf der Dopingliste (Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur, WADA).
Merkmale:
- In seiner chemischen Reinform ist Coffein ein weißes, geruchloses Pulver mit bit-
terem Geschmack.
- Coffein ist in vielen Lebensmitteln (meist Getränken) wie z.B., Cola- und anderen
Erfrischungsgetränken, Energy-Drinks, Guaraná, Kaffee, Mate-Tee und Tee (auch
Eistee) enthalten. Aber auch Schokolade mit hohem Kakaogehalt enthält in 100 g
in etwa die Menge Coffein einer kleinen Tasse Kaffee. Zudem ist in einigen Scho-
koladen auch noch zusätzlich Coffein hinzugefügt. Coffein ist auch in einigen Kau-
gummis und Bonbons enthalten und in Form von Tabletten und Kapseln (auch als
Zusatzstoff in Kopfschmerztabletten) in Apotheken, Headshops und Smartshops
erhältlich.
- Coffein ist auch in Kosmetika, wie z.B. Shampoos (gegen Haarausfall) und Augen-
pflegeprodukten enthalten.
Gebrauch:
- Coffein wir zumeist in Form von Getränken oder Süßigkeiten getrunken/gegessen
oder in Form von Tabletten/Kapseln oder (Guaraná)-Pulver mit Flüssigkeit ver-
mengt geschluckt. Die Resorption ins Blut erfolgt hierbei über den Magen-Darm-
- Seltener wird Coffein auch geschnupft, wobei die Resorption ins Blut primär über
die Nasenschleimhaut erfolgt, was den Wirkungseintritt beschleunigt, die Intensität
der Wirkung erhöht aber auch die Nebenwirkungen verstärkt. Das Schnupfen von
Coffein ruft ein starkes Brennen in der Nase hervor und führt zu einem sehr bitte-
ren Geschmack im Rachen.
- Es kursieren Gerüchte, daß man Coffein auch (vermengt mit Tabak) rauchen kann
und dies zu einer besonders schnellen und intensiven Wirkung führt. Ob dies je-
doch stimmt, ist ungewiß!
- Coffein wirkt von ca. 50 – 150 mg anregend, ab ca. 150 mg erregend und zwi-
schen 300 – 600 mg euphorisierend. Die tödliche Dosis liegt vermutlich zwischen
ca. 5 und 30 g.
- Der Coffeingehalt verschiedener Produkte (bei Tees auch stark abhängig von der
Aufbrühtemperatur und Ziehzeit):
- Coffeintabletten: 50 – 200 mg pro Tablette
- Cola-Getränke: 9 – 25 mg / 100 ml
- Energy-Drinks: meist 32 mg / 100 ml
- Energy-Shots: 130 – 160 mg / 100 ml
- Guaraná-Pulver: ca. 40 – 80 mg / g
- Kaffee (gefiltert): ca. 60 – 100 mg / 100 ml
- Kaffee (ungefiltert): ca. 70 – 110 mg / 100 ml
- Kaffee (Espresso): ca. 130 mg / 100 ml
- Mate-Erfrischungsgetränk: ca. 18 – 22 mg / 100 ml
- Schokolade: bis zu 100 mg / 100 g (Vollmilchschokolade ca. 15 mg / 100 g)
- Tee (grün): ca. 10 mg / 100 ml
- Tee (schwarz): ca. 25 – 35 mg / 100 ml
- Tee (weiß): ca. 6 mg / 100 ml
Wirkung:
- Die Wirkung setzt – abhängig von der Konsumform (nasal/oral bzw. der Zuberei-
tungsform) – nach ca. 10 – 60 Minuten ein und hält ca. 2 – 3 Stunden an. Bei Tee
und Guaraná setzt die Wirkung langsamer ein, hält dafür aber auch 4 – 6 Stunden
an. Bei Guaraná kann die Wirkung teilweise auch erst nach einigen Stunden (voll)
einsetzen!
- Raucher bauen Coffein schneller ab als Nichtraucher, was die Wirkdauer verkürzt.
- In einer niedrigen, anregenden Dosierung (ca. 50 – 150 mg) wirkt es antriebsstei-
gernd (müdigkeitsmindernd) und stimmungsaufhellend sowie positiv auf das Auf-
merksamkeits- und Konzentrationsvermögen. Es kommt zu einer Erhöhung von
Blutdruck und Herzfrequenz, einer Entspannung der Bronchialmuskulatur und
einer Anregung der Verdauung.
- In höheren, erregenden Dosierungen (ab ca. 150 mg) werden die Atmung und das
Herz-/Kreislaufsystem stark angeregt und es können u.U. bereits sehr unangeneh-
me Nebenwirkungen auftreten.
- In hohen Dosierungen (ca. 300 – 600 mg, was ca. 8 Tassen Kaffee oder 4 – 6 En-
ergy-Drinks entspricht) wirkt es euphorisierend.
- Eine hohe Dosierung bewirkt nicht zwangsläufig eine weitere Steigerung der posi-
tiven Effekte. Wahrscheinlicher ist, daß sich der Allgemeinzustand verschlechtert
und Konzentrationsschwächen und Nervosität auftreten. Dies wird u.a. auch als
„Cola-Rausch“ bezeichnet.
- Allgemein sind Nebenwirkungen wie erhöhter Harndrang, ein unterdrücktes Hun-
gergefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühle, erhöhte Körpertemperatur,
Schweißausbrüche, körperliche Unruhe, nervöse Zuckungen, (Hand-)Zittern,
Krämpfe, (starke) Nervosität, Verwirrung, Angstzustände, Herzrasen, Herzrhyth-
musstörungen mit unregelmäßigem Puls, stark erhöhter Blutdruck, starke Wahr-
nehmungsstörungen (Blitze in den Augen und Ohrgeräusche), Konzentrationsstö-
rungen und Schlafstörungen möglich, deren Auftrittswahrscheinlichkeiten mit zu-
nehmender Dosis steigen. Werden einige dieser Symptome besonders intensiv
verspürt, kann dies ein Hinweis für eine Überdosis (ab ca. 1 g) oder einer akuten
Vergiftung sein. Ein Kreislaufkollaps ist möglich.
- Die Chlorogensäure in Kaffee kann bei übermäßigem Konsum zu einer Übersäu-
erung des Magens und zu Sodbrennen führen.
- Zu hohen Dosen von Guaraná können zu einem unangenehmen Spannungsgefühl
im Kopf führen.
- Größere Mengen Energy-Drinks können zu vergleichsweise noch stärkerer nervö-
ser Unruhe und einem Kater danach führen.
Gefahren:
- Der regelmäßige Konsum von Coffein führt bereits nach 6 – 15 Tagen zu einer To-
leranzentwicklung, so daß die Dosis gesteigert werden muß, um die gleiche anre-
gende Wirkung wie zuvor zu erreichen. Eine Konsumpause von ca. einer Woche
ist nötig, um die aufgebaute Toleranz wieder abzubauen.
- Regelmäßiger, hochdosierter Konsum von Coffein kann zu einer körperlichen und
psychischen Abhängigkeit führen. Als Entzugssymptome können z.B. Kopfschmer-
zen, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, de-
pressive Verstimmungen, starke Nervosität, Reizbarkeit, Angstzustände, Bewe-
gungs-, Konzentrations- und Schlafstörungen auftreten. Bei regelmäßigem Kon-
sum von Tee oder Guaraná stellt sich meist nur eine starke Gewöhnung ein, die
bei Konsumpausen zu Kopfschmerzen, Nervosität und Müdigkeit führen kann.
- Es existieren Hinweise, daß der regelmäßige Konsum von Coffein zu erhöhten
Cholesterinwerten führt. Zudem existieren Hinweise, daß auch Hypokalzämie (Cal-
ciummangel) auftreten kann, die u.a. zu Muskelkrämpfen führt.
- Es besteht der begründete Verdacht, daß Kaffee das Herz schädigt. Durch die er-
höhte Konzentration der Aminosäure Homocystein im Blut steigt das Risiko für ei-
nen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
- Bei der Röstung der Kaffee-Bohnen entstehen Substanzen, die in hohen Dosen
(bei häufigem Kaffeekonsum) zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.
- Die Chlorogensäure im Kaffee kann die Zähne schädigen und auf längere Sicht
die Bildung von Magengeschwüren begünstigen.
- Nasaler Konsum kann die Nasenschleimhaut schädigen.
- Das Führen eines Fahrzeuges unter dem Einfluß gleich welchem Rauschmittels ist
grundsätzlich gefährlich und kann – auch wenn dies nicht dem BtMG unterliegt –
bei Auffälligkeiten im Fahrverhalten oder anderen Ausfallerscheinungen nach
§ 316 StGB (Trunkenheit im Verkehr) mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft
werden.
Safer Use:
- Nicht jeder reagiert auf Coffein gleich! Zudem hängt die individuelle Wirkung auch
von Gewöhnungseffekten, der Tagesverfassung und der Zubereitungsart ab.
- Guaraná sollte überlegt eingenommen werden, da die Wirkung erst nach einigen
Stunden (voll) einsetzen, dafür aber recht lange anhalten kann. Wer schlaflose
Nächte vermeiden will, sollte dies vor der Einnahme bedenken!
- Konsumiere möglichst kein reines Coffein (Pulver oder Tabletten)! Die beste Ver-
träglichkeit bietet Coffein in Form von Tee oder Guaraná. Bei Kaffee ist eine ge-
brühte oder mit Heißdampf hergestellte Variante schonender als Filterkaffee. Billi-
ge Kaffees sind meist schärfer geröstet. Diese Kaffees greifen die Magenschleim-
haut und Zähne stärker an als hochwertigere, schonender geröstete Kaffees. In-
dustriell hergestellte Fertigkaffees in Dosen sind häufig überdosiert.
- Coffeintabletten sollten immer vorsichtig angetestet werden. Bereits eine halbe
Tablette kann u.U. starke Erregungszustände mit Zittern und Übelkeit hervorrufen.
Zerstoßene Coffeintabletten sind nicht zum Schnupfen geeignet.
- Beim Konsum von Coffein-Pulver besteht die Gefahr einer Überdosierung mit sehr
unangenehmen Begleiterscheinungen.
- Coffein wirkt nur kurzzeitig als Wachmacher. Danach fällt die Leistungsfähigkeit
auf ein noch niedrigeres Niveau als zuvor und die Selbstüberschätzung und Reiz-
barkeit können steigen. Werden verantwortungsvolle Tätigkeiten wie z.B. das Füh-
ren einer Maschine oder eines Fahrzeuges ausgeübt, ist vom Konsum von Coffein
– insbesondere zur Bekämpfung von Übermüdung – abzuraten!
- Coffein ist zur Bekämpfung eines Alkohol-Katers nicht geeignet! Es überdeckt
zwar kurzzeitig Katersymptome wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit, behebt
aber deren Ursachen (Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel sowie Restalkohol)
nicht.
- Konsumiere kein Coffein vor dem Schlafengehen. Es scheint zwar einigen Men-
schen beim Einschlafen zu helfen, jedoch ist deren Schlaf dann weniger tief und
erholsam.
- Kaffee und Coffeintabletten sollten nicht auf nüchternen Magen konsumiert wer-
den.
- Coffein wirkt stark entwässernd/harntreibend. Hierdurch werden dem Körper auch
viele Mineralstoffe entzogen. Hieraus können Kopfschmerzen und Kreislaufproble-
me resultieren. Wer viel Coffein trinkt sollte daher auch immer ausreichend Wasser
trinken, um – besonders bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten wie z.B. dem
ausgiebigen Tanzen auf einer Party – einer Dehydratation vorzubeugen.
- Vermeide Mischkonsum:
- In Kombination mit Alkohol wird dessen sedierende (beruhigende), sinnesverne-
belnde und koordinationsstörende Wirkung weniger stark wahrgenommen, was
zu einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit führen kann. Da beide
Substanzen stark entwässernd wirken, ist das Risiko für eine Dehydratation be-
sonders hoch. Die Mischung aus Energy-Drinks und hochprozentigem Alkohol
(z.B. Wodka-Bull) ist besonders riskant.
- In Kombination mit anderen Stimulanzien wie z.B. Amphetamin (Speed), Kokain,
MDMA (Ecstasy) oder Methamphetamin (Crystal) wird das Herz-/Kreislaufsystem
stark belastet und das Risiko für eine Überhitzung steigt. Zudem steigt durch die
harntreibende Wirkung des Coffeins das Risiko von Dehydratation. Dies kann zu
lebensbedrohlichen Zuständen, wie z.B. einem Herzstillstand führen!
- In Kombination mit leistungsdämpfenden/beruhigenden Substanzen wie z.B.
Benzodiazepinen, GHB, GBL & BDO (Liquid Ecstasy), Ketamin oder Opiaten wird
der Organismus stark belastet. Das Risiko für einen Kreislaufzusammenbruch
steigt.
- Der regelmäßige Konsum von Coffein mit Schmerzmitteln (z.B. auch Kombina-
tionspräparate, die Coffein enthalten) kann zu schweren Schädigungen der Nie-
ren mit lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
- Die Kombination mit MAO-Hemmern ist gefährlich, da der Abbau der durch das
Coffein freigesetzten Streßhormone (z.B. Adrenalin) stark behindert wird.
- In Kombination mit Antipsychotika (Neuroleptika) kann sich die Wirkung des Anti-
psychotikums abschwächen.
- Kinder und Personen mit einer Überempfindlichkeit auf Coffein sollten coffeinhalti-
ge Produkte generell meiden.
- Personen mit Erkrankungen des Herz-/Kreislaufsystems, der Verdauung, der Nie-
ren oder Leber sowie Personen mit einem hohen Cholesterinspiegel oder der Ver-
anlagung zu Krampf- oder Angstanfällen sollten den Konsum von Coffein ein-
schränken oder gänzlich darauf verzichten.
- Allergiker sollten vorsichtig mit Energy-Drinks umgehen, da einige Inhaltsstoffe wie
z.B. die Farbstoffe E 104 (Chinolingelb) oder E 122 (Azorubin) allergiefördernd
sein können.
- Viele Coffein-Fertigprodukte wie z.B. Energy-Drinks oder Dosenkaffee enthalten
viel Zucker und sind daher für Diabetiker ungeeignet.
- Die Risiken des Coffeinkonsums während der Schwangerschaft und Stillzeit sind
noch nicht gänzlich geklärt. Daher wird Schwangeren und stillenden Müttern
empfohlen, auf übermäßigen Coffeinkonsum (max. 300 mg pro Tag, also ca. 2
Tassen Kaffee à 150 ml) zu verzichten. Sicher ist, daß Coffein plazentagängig ist
und somit in den Blutkreislauf des Fötus übergehen kann. Außerdem reichert es
sich in der Muttermilch an. Dies kann die folgenden Auswirkungen haben:
- Die herz-/kreislaufstimulierende Wirkung des Coffeins wirkt auch auf das Herz-/
Kreislaufsystem des sich entwickelnden Kindes.
- Es wird vermutet, daß Coffein durch seine streßhormonfreisetzende Wirkung
gefäßverengend auf die Gebärmutter wirkt und es hierdurch zu einer Nähr- und
Sauerstoffunterversorgung des Fötus kommen kann. Aus täglichen, hohen Cof-
feindosen könnten Wachstumsverzögerungen und ein geringeres Geburtsgewicht
resultieren.
- Je höher der tägliche Coffeinkonsum um so höher das Risiko für eine Fehlgeburt.
- Obwohl Coffein zumeist als harmlose Substanz beschrieben wird, sind Erste-Hilfe-
Maßnahmen bei einer Überdosis und/oder akuten Vergiftungserscheinungen wich-
tig. Die betroffene Person sollte viel Wasser oder säurearme/-freie (auch Kohlen-
säure!), vitaminhaltige Getränke zu sich nehmen. Laß die Person nicht alleine und
sorge gegebenenfalls für Frischluft. Im Fall eines Kreislaufkollapses müssen die
Beine hoch gelagert werden und es sollte der Rettungsdienst verständigt werden.
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 21.03.2017
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