Chemische Bezeichnung (IUPAC):
2-{[1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2-propanyl]amino}ethanol
Andere Bezeichnungen:
3,4-Methylendioxy-N-(2-Hydroxyethyl)-Amphetamin (MDHOET)
Handelsnamen:
(keine)
Szenetypische Bezeichnungen:
(keine)
MDHOET zählt zur Stoffgruppe der Phenylethylamine und dort zu den Methylendioxyamphetaminen.
Über die Substanz ist bislang recht wenig bekannt. Sie scheint analgetische und leicht psychotrope Eigenschaften zu besitzen, die sich primär in einer intensivierten Farbwahrnehmung und einer Intensivierung des Erlebten äußern. Die Wirkung scheint jedoch insgesamt nur sehr schwach zu sein.
Seit 2010 taucht MDHOET vermehrt in Ecstasy-Tabletten auf.
MDHOET unterliegt nicht dem BtMG (Stand: Mai 2015). Seit dem 26.11.2016 unterliegt es jedoch dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG). Demnach sind Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz und Weitergabe/Handel strafbar!
Merkmale:
- Pulver
Gebrauch:
- MDHOET wird geschluckt oder geschnupft.
- Die minimal wirksame Dosis scheint ca. 50 mg zu betragen.
Wirkung:
- MDHOET scheint nur schwache Wirkungen zu besitzen. Es wurden schmerzlin-
dernde Eigenschaften sowie – in höheren Dosen – eine intensivierte Farbwahrneh-
mung und ein intensiviertes Erleben (ohne Euphorie) beschrieben. Die Wirkung
soll mit einer geringen Dosis Ketamin vergleichbar sein.
Gefahren:
- MDHOET ist so gut wie unerforscht: Langzeitrisiken bei häufigem und/oder hoch
dosiertem Konsum und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen sind
noch nicht bekannt.
- Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von MDHOET ist gefährlich und
wird mit dem mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.
Safer Use:
Da zu wenige Informationen über MDHOET vorliegen, können noch keine substanz-
spezifischen Safer-Use-Informationen gegeben werden. Daher hier nur die allge-
meinen Safer-Use-Regeln für „Neue psychoaktive Substanzen“:
- Da die kurzzeitigen Wirkungen und Nebenwirkungen von NPS (ob Reinstoff oder
Fertigprodukt/-mischung) meist nur unvollständig bekannt und dokumentiert sind
und man über Langzeitrisiken meist gar nichts weiß, ist vom Konsum von NPS
dringend abzuraten! Konsumierst Du NPS, machst Du Dich zur Laborratte!!!
- Wer dennoch mit NPS experimentieren will, sollte körperlich und psychisch fit sein
und sich im Vorfeld gründlich über die Substanz(en) informiert haben. Außerdem
sollte man vor dem Konsum immer eine geringe Menge auf der Haut auf allergi-
sche Reaktionen testen und erst danach eine nicht wirksame Minimaldosis konsu-
mieren. Warte nach dem Konsum mehrere Stunden – um wirklich sicher zu gehen
mehr als 24 Stunden – auf ungewöhnliche Symptome, die auf eine Allergie hindeu-
ten könnten. Bei allergischen Reaktionen sollte man die Substanz auf keinen Fall
weiter konsumieren! Der Allergietest sollte nach jedem Kauf durchgeführt werden,
da man sich nie sicher sein kann, welche Substanz(-mischung) man erworben hat.
- Beim ersten Konsum sollte stets eine nicht wirksame Minimaldosis getestet wer-
den, um sich dann vorsichtig an die wirksame Dosis heranzutasten. Bedenke, daß
der Wirkungseintritt schon nach kurzer Zeit oder erst nach einigen Stunden erfol-
gen kann! Lege nicht übereilt nach und bedenke, daß Du durch das Nachlegen die
Wirkstoffkonzentration in Deinem Körper möglicherweise erhöhst, da die zuvor
konsumierte Menge eventuell noch nicht (vollständig) abgebaut ist! Solche Selbst-
versuche sollten stets in einem sicheren Umfeld mit einem erfahrenen und einge-
weihten Aufpasser stattfinden, der zur Not Hilfe holen kann. Solche Experimente
sind nichts für Parties!
- Personen mit Herz-/Kreislaufbeschwerden oder -erkrankungen, hohem Blutdruck,
Schilddrüsenproblemen, Leber- oder Nierenerkrankungen, Asthma, Diabetes, Epi-
lepsie oder psychischen Erkrankungen sowie alle Personen, die Medikamente zu
sich nehmen, sollten auf den Konsum von NPS verzichten, da häufig keine (zuver-
lässigen) Informationen zu organischen Belastungen und Wechselwirkungen vor-
liegen.
- Verwende bei nasalem Konsum eine saubere Unterlage und Dein eigenes, sau-
beres Ziehröhrchen (keine Geldscheine!), um Dich vor übertragbaren Krankheiten
zu schützen. Teile keine Nadeln oder Spritzen!
- Da für die meisten NPS kaum Informationen zu Wechselwirkungen vorliegen, sol-
lte jeglicher Mischkonsum vermieden werden.
- Trinke keinen Alkohol, da dieser die Wirkung verstärken oder verändern kann.
Außerdem ist bei einigen NPS die Alkoholwirkung nicht mehr spürbar, was zu ei-
ner Alkoholvergiftung führen kann.
- Trinke ausreichend alkoholfreie Getränke, um Dehydratation zu vermeiden.
- Halte beim Konsum größere Zeitabstände von mehreren Wochen ein, um einer
möglichen Abhängigkeit und Toleranzentwicklung vorzubeugen.
- Laß Personen, die unter dem Einfluß von NPS in Panik geraten oder „Horror-Trips“
erleben nie allein! Die Gefahr, daß sie sich etwas antun oder in gefährliche Situa-
tionen geraten, ist zu groß!
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 23.05.2018
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