eve&rave Münster e.V.
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MDMA (Ecstasy)

 

Chemische Bezeichnung (IUPAC):

1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-N-methyl-2-propanamin

 

Andere Bezeichnungen:

3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA), Methylsafrylamin,

N-Methyl-1-(3,4-methylenedioxyphenyl)-2-aminopropan,

1-(Benzo[d][1,3]dioxol-5-yl)-N-methyl-propan-2-amin, (...)

 

Handelsnamen:

(keine)

 

Szenetypische Bezeichnungen:

Ecstasy, E, XTC, Pillen, Teile, Molly, [Name des Prägemotivs bzw. der Pillenform], (...)

 

Die synthetische, sympathomimetisch wir-kende Harmoniedroge MDMA wurde nachweislich erstmals 1912 vom Pharma-konzern Merck synthetisiert. Der Mythos, daß es als Appetitzügler entwickelt wurde, konnte jedoch mittlerweile wiederlegt wer-den. Nach umfangreichen Recherchen in den Archiven des Pharmakonzerns stellte sich heraus, daß lediglich nach einem alternativen, patentrechtlich nicht ge-schützten Syntheseweg zur Herstellung der blutstillenden Substanz Hydrastinin gesucht wurde, bei dem MDMA als Zwischenprodukt entsteht. Im Jahr 1953 testete die US-Armee die Substanz vergeblich als „Psycho-Kampfstoff“ und „Wahr-heitsdroge“. Ab den 1970er-Jahren tauchte MDMA dann als Straßendroge in den USA auf.

 

Ursprünglich wurde nur der Wirkstoff MDMA wegen seiner „ekstatischen“ Wirkung als Ecstasy bezeichnet. Heute ist Ecstasy jedoch eher ein Sammelbegriff für Pillen, die diverse psychoaktive Substanzen wie z.B. 2C-B, 4-FA, 4-MA, α-PPP, AmphetaminAtropin, Ephedrin, BDB, BZP, m-CPP, MBDB, MDA, MDEA, Mephe-dron, Methamphetamin, Methylon, PMAPMMA, TFMPP oder auch nur Coffein enthalten können. Oft werden verschiedene Wirkstoffe in einer Pille kombiniert. Teilweise sind auch Substanzen ohne (nachweisliche) psychoaktive Wirkung wie das schmerzstillende Paracetamol, das gefäßerweiternde Buflomedil oder die ge-gen Übelkeit eingesetzten Arzneistoffe Domperidon oder Metoclopramid enthalten. LSD und Strychnin wurden nur selten, Heroin noch nie in Ecstasy-Pillen festgestellt.

Wird MDMA in Kombination mit Sildenafil (Viagra®) eingenommen spricht man im Szenejargon auch von „Sextasy“ oder „p&p“ (party and play). Sildenafil kann auch als Beimischung in MDMA-haltigen Ecstasy-Pillen enthalten sein.

 

Seit dem 01.08.1986 unterliegt MDMA dem BtMG (Anlage I: Nicht verkehrsfähige Betäubungsmittel). Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz und Weitergabe/Handel sind strafbar!

 

 

Tests: Mit diesen Tests kann MDMA im Urin oder auf Oberflächen nachgewiesen werden. Diese Tests werden teilweise auch von der Polizei verwendet.

   

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Drugchecking: Mit diesen Reagenzien kannst Du testen, ob in der Dir vorliegenden Probe MDMA enthalten ist. Die Tests sagen nichts über dessen Konzentration oder das Vorhandensein von nicht aufgelisteten Substanzen aus!

      

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Merkmale:

- MDMA hat einen bitteren Gechmack.

- Fein- oder grobkristallines MDMA-Pulver (auch in Kapseln) oder MDMA-Kristalle.

- Weißliche, gesprenkelte oder farbige Pillen mit oder ohne Glasur, meist mit ge-

  prägtem Motiv und/oder in außergewöhnlicher Form.

- Der MDMA-Gehalt von Pillen liegt in der Regel zwischen 50 und 200 mg. Es gibt

  jedoch auch Pillen mit einem MDMA-Gehalt von 250 mg oder mehr.
- Eine Pille kostet ca. 5,- – 15,- €. 1 g MDMA-Pulver oder -Kristalle kostet ca. 40,- €.

 


Gebrauch:
- Pillen werden meist geschluckt, seltener zerdrückt und geschnupft.

- MDMA-Kristalle werden in der Regel zerdrückt und mit dem Finger „gedippt“.
- Die Wirkung setzt – abhängig vom Körpergewicht und der persönlichen Empfind-

  lichkeit auf die Substanz – bei seltenem Gebrauch ab ca. 50 mg ein. Eine „normale

  Dosis“ liegt bei ca. 1 – 1,5 mg MDMA pro Kilogramm Körpergewicht (bei Frauen

  niedriger als bei Männern). Mehr als eine Pille ist in der Regel eine Überdosierung.

  In manchen Fällen ist jedoch auch schon eine ganze Pille deutlich zu viel. Ver-

  spürst Du nach einer Pille keine Wirkung (ACHTUNG: Sind andere Wirkstoffe als

  MDMA enthalten, kann diese erst nach über 2 Stunden eintreten) handelt es sich

  sehr wahrscheinlich um Blender (Pillen ohne Wirkstoff) oder Du hast in letzter Zeit

  zu viele Pillen konsumiert, so daß sich eine Toleranz entwickelt hat. Im zweiten

  Fall hilft nur eine längere Konsumpause von mehreren Wochen.

- Für Kinder liegt die letale (tödliche) Dosis bei ca. 5 mg pro Kilogramm Körperge-

  wicht. Erwachsene können ab ca. 20 mg/kg Körpergewicht mit lebensgefährlichen

  Symptomen (z.B. bedrohlicher Anstieg der Körpertemperatur und hohe Herzfre-

  quenz) rechnen. Die letale Dosis kann je nach Empfindlichkeit des (ansonsten

  gesunden) Konsumenten auch deutlich höher oder niedriger liegen.

 


Wirkung:
Etwa 20 – 60 Minuten nach Einnahme sind erste körperliche Reaktionen spürbar:

- Erhöhung des Blutdruckes, der Körpertemperatur, Pupillenerweiterung (damit ein-

  hergehend erhöhte Lichtempfindlichkeit) und motorische Unruhe. Häufig tritt eine

  Hyperaktivität der Kau- und Gesichtsmuskulatur auf, was szeneintern auch als

  „Gesichts-Disco“ oder „Gesichtskirmes“ bezeichnet wird. Dies kann auch zu Kie-

  ferkrämpfen führen.
- Neben Schwitzen, kurzer Übelkeit und trockenem Mund stellt sich leichte Steifheit

  in Armen und Beinen ein.
- Das Schmerzempfinden sinkt und das Berührungsempfinden nimmt zu.
- Nach ca. 30 Minuten verschwinden die Anfangssymptome und ein leichtes, unbe-

  schwertes Gefühl breitet sich aus. Du wirst gefühlsbetonter und fühlst Dich glück-

  lich, ausgeglichen, entspannt, kontaktfreudig und energiegeladen, aber auch nega-

  tive Grundstimmungen sind möglich.

- Die maximale Wirkung hält je nach konsumierter Menge 4 – 6 Stunden an.
- Die Katerstimmung (u.a. Lustlosigkeit und depressive Verstimmungen) kann bis zu

  2 Tagen nach Einnahme auftreten und lange anhalten.

 


Gefahren:
- Motiv, Farbe, Form und Größe sagen nichts über den Inhalt aus! Identisch aus-

  sehende Pillen können völlig unterschiedliche Inhaltsstoffe aufweisen. Eine Zeit

  lang enthielten z.B. nur noch ca. 15% der als Ecstasy verkauften Pillen MDMA. Die

  übrigen ca. 85% enthielten Substanzen aus der Gruppe der „Neuen psychoaktiven

  Substanzen (NPS)“.

- In der Glasur von Pillen kann LSD enthalten sein.

- Wie bei allen Schwarzmarktdrogen ist die Zusammensetzung unbekannt und da-

  her die Wirkung nur schwer abzuschätzen.
- Statt der gewünschten Rauschwirkung sind Unwohlsein, Orientierungslosigkeit,

  Angst, Paranoia und körperlicher Zusammenbruch möglich.
- Dauer und Intensität der Wirkung sind individuell sehr unterschiedlich.
- Eine zu hohe Dosis zeigt sich in Muskelkrämpfen, Herzrasen und Kontrollverlust.
- Bei organischen Vorschädigungen (z.B. Herz-/Kreislauf-Erkrankungen, Asthma,

  Diabetes) oder der Einnahme von Medikamenten ist der Konsum von MDMA be-

  sonders riskant. MDMA kann bei anfälligen Menschen u.a. auch epileptische An-

  fälle auslösen (insbesondere bei länger andauerndem Schlafentzug oder verscho-

  benem Biorhythmus).
- Mischkonsum (z.B. mit Alkohol, Amphetamin, LSD oder Kokain) potenziert Risiken

  ebenfalls.

- Regelmäßiger Konsum von MDMA kann zu Gedächtnis- und Konzentrationsstö-

  rungen führen und das Immunsystem schwächen.

- MDMA kann auf vielfältige Weise den Organismus schädigen. Langzeitgefahren

  sind bislang nur wenig erforscht. Psychische Probleme sind jedoch sehr wahr-

  scheinlich und auch organische Schäden (z.B. Leber und Nieren) sind nicht auszu-

  schließen.

- Eine Überdosis kann zum Kreislaufkollaps mit Tod durch Herz-/Kreislaufversagen

  führen. Eine Hyperthermie (erhöhte Körpertemperatur) kann schlußendlich eben-

  falls zu Herz-/Kreislaufversagen führen.

- Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von Ecstasy ist gefährlich und

  wird mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.

- Informationen zu den Nachweiszeiten von MDMA und anderen Substanzen findest

  Du hier.

 


Safer Use:

- Wenn Du vermeintliche Ecstasy-Pillen gekauft hast, teste sie erst vorsichtig an

  (1/4 – maximal 1/2 Pille und 2 Stunden warten). Stellen sich unerwartete Neben-

  wirkungen ein, verzichte auf das Nachlegen. Mittlerweile enthalten Ecstasy-Pillen

  häufig kein MDMA mehr oder zusätzlich andere psychoaktive Substanzen und

  Streckmittel!
- Vermeide Mischkonsum:

  - In Kombination mit Nicotin erhöhen sich die Herzfrequenz und der Blutdruck noch

    stärker.

  - In Kombination mit anderen sympathomimetisch wirkenden Rauschmitteln wie

    z.B. Amphetamin (Speed), Methamphetamin (Crystal), Methcathinon (CAT) oder

    Kokain sowie mit therapeutisch eingenommenen Sympathomimetika oder be-

    stimmten Betablockern kann es zu einer starken Erhöhung der Dopamin-Konzen-

    tration im Gehirn kommen. Hierdurch können starke Beeinträchtigungen in der

    Atmung und erhebliche Belastungen des Herz-/Kreislaufsystems auftreten, was

    u.a. zu Herzkrämpfen (Coronarspasmen) führen kann. In Kombination mit Kokain

    kann es zu einem erheblichen Anstieg des Blutdrucks kommen. Derartige Kombi-

    nationen können im Extremfall tödlich enden! Zudem führt der Konsum von Am-

    phetamin (Speed) meist dazu, daß die gefühlsbetonte Wirkung des MDMAs ab-

    rupt endet.

  - MAO-Hemmer, antidepressive Wirkstoffe aus der Gruppe der Selektiven Seroto-

    nin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva können in

    Verbindung mit MDMA sehr gefährlich sein. Es kann zu einer unkontrollierten

    Verstärkung oder Verlängerung der Wirkung, einem erheblichen Blutdruckanstieg

    oder auch ein lebensbedrohliches Serotoninsyndrom (siehe unten) kommen.

  - Konsumenten, die ärztlich verordnet Antipsychotika (Neuroleptika) einnehmen,

    berichten davon, daß sich die Wirkung von MDMA deutlich abschwächen oder

    diese sogar gänzlich ausbleiben kann. Antipsychotika sollten jedoch keinesfalls

    zum „Runterkommen“ verwendet werden!

  - Bestimmte HIV-Medikamente wie z.B. Ritonavir (Novir®) oder Delavirdin (Re-

    scriptor®) können in Verbindung mit MDMA zu einer Verlängerung des Rausches

    mit lebensbedrohlichen Vergiftungen führen.

- Wenn Du nach dem Konsum von MDMA stets unter Magenproblemen/-reizungen

  leidest, vermeide den Konsum auf nüchternen Magen.

- Wer Rauschmittel konsumiert, sollte auch mit den Konsequenzen am nächsten

  Tag (Abgeschlagenheit, Kater, Depressionen, usw.) leben lernen und nicht versu-

  chen die Symptome mit weiteren psychoaktiven Substanzen zu bekämpfen. Jeder

  Eingriff in Deinen Neurotransmitter-Stoffwechsel birgt zusätzliche Risiken! Gib Dei-

  nem Nervensystem Zeit zur Regeneration! Iß vitamin- und mineralienreich, ruh

  Dich aus oder mach einen entspannten Spaziergang durch die Natur.

  Um den MDMA-Kater zu bekämpfen, nutzen einige Konsumenten 5-HTP, was

  nicht ratsam ist, da ein lebensbedrohliches Serotoninsyndrom auftreten kann,

  welches sich u.a. in Form von Bewußtseins- und Koordinationsstörungen, Tremor,

  Krämpfen, Kopfschmerzen, Schwitzen Übelkeit und Durchfall äußern kann. Treten

  diese Symptome auf, solltest Du umgehend einen Arzt aufsuchen! Willst Du den-

  noch 5-HTP konsumieren, halte einen Sicherheitsabstand von mindestens 24

  Stunden zum MDMA-Konsum ein. Melatonin, welches im Körper wie 5-HTP aus

  Tryptophan gebildet wird, kann dabei helfen, den durch das Feiern verschobe-

  nen Biorhythmus wieder gerade zu biegen.

- Halte größere Zeitabstände (Wochen bis Monate) zwischen dem MDMA-Konsum

  ein.

- Regelmäßige Flüssigkeitszufuhr (kein Alkohol!), Ruhepausen und Abkühlung sind

  wichtig. Trinke aber nicht zu viel! Dies kann zu einer Wasservergiftung (Hyperhy-

  dratation oder Hyponatriämie) führen (siehe auch dieses Video)!

- Auch wenn MDMA ein Stimmungsaufheller ist, sollte es nicht bei Depressionen

  eingenommen werden (Stichwort: Selbstmedikation). Dies kann die Symptome

  noch verschlimmern.

- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am

  Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über

  die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!

  Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.

 

 

Letzte Änderungen: 12.10.2020

Haftungsausschluß
Der gemeinnützige Verein eve&rave Münster e.V. möchte wertfrei über (Party-)Drogen aufklären und die damit verbundenen Risiken aufzeigen, sowie Tips im Fall von Notsituationen geben. Daher richtet sich der Inhalt dieser Seiten in erster Linie an Personen, die bereits Drogen konsumieren oder beabsichtigen dies zu tun. Er soll nicht als Konsumaufforderung mißverstanden werden!
Wenngleich die Informationen dieser Seiten nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt wurden, so können Fehler jedoch nicht ausgeschlossen werden. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch die Verwendung dieser Informationen entstehen!

Artikel und Studien zu MDMA

 

Methylenedioxymethamphetamin (MDMA) (Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht)

 

MDMA (Wikipedia)

 

 

Rätsel um junge Herzkranke (Westdeutsche Zeitung, 08.10.2012)

Im Klinikum fallen drei Patienten auf, deren Herzen aussehen wie die von 80-Jährigen – durch Drogenkonsum.

 

Ecstasy (MDMA) – eine Geschichte mit Umwegen (drugcom.de, April 2011)
Knapp ein Jahrhundert ist es her, dass MDMA patentiert wurde. Doch erst Jahrzehnte später soll es unter dem Namen „Ecstasy“ bekannt werden. Während andere synthetische Substanzen wie beispielsweise Amphetamine gezielt als Medikament entwickelt wurden, ist MDMA anders als lange vermutet eher beiläufig entstanden, um sofort wieder in der Versenkung zu verschwinden. Es war der US-amerikanische Chemiker Alexander Shulgin, der MDMA wieder ausgegraben, selbst konsumiert und schließlich einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat. Zwei deutsche Forschungsteams haben tief in den Archiven gegraben und interessante Details über die Geschichte von MDMA ans Licht gebracht.
 

 

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