eve&rave Münster e.V.
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Konsum über den Anus

 

Verwendbare Substanzformen:

Flüssigkeiten, Lösungen, Emulsionen, lösliche Feststoffe, (...)

 

Verwendete Konsumhilfen:

Zäpfchen, Tampon, Spritze (ohne Nadel), Klistier, Irrigator, (...)

 

Medizinische Bezeichnung für die Verabreichung:

rektal (über den Mastdarm), enteral (über den Darm), anal (den Anus betreffend; wird häufig auch fälschlich für die Verabreichung verwendet), (...)

 

Andere und szenetypische Bezeichnungen für die Verabreichung:

für Alkohol (teils mit Tampon): Anal-Shot, Slimming, Speedballing, (...)

für andere Substanzen: Booty Bomb, (...)

 

Werden feste oder flüssige Substanzen über den Anus (After) verab-reicht, werden diese durch die Darmschleimhaut des Mastdarms bzw. Enddarms in den Blutkreislauf aufgenommen (resorbiert). Wird die Substanz im untersten Teil des Mastdarms resorbiert, umgeht sie den Pfortaderkreislauf und somit die Leber (First-Pass-Effekt). Die Substanz gelangt hierdurch ohne eine erste enzymatische Bearbei-tung in der Leber in die Zielorgane, was die Wirkung verstärken kann. Für feste Substanzen werden in der Medizin hierfür u.a. Zäpfchen eingesetzt, welche sich im Mastdarm auflösen. Flüssige Substanzen werden in der Regel hier nur für darmreinigende Maßnahmen (Einläufe) verwendet. Unter Drogenkonsumenten kursiert jedoch eine seltene Praktik, sich bestimmte flüssige Substanzen (z.B. Methamphetamin) mittels einer stumpfen Spritze (ohne Nadel!) o.ä. durch den Anus in die Darmhöhle zu spritzen. Diese Praktik wird auch „Booty Bomb“ (engl. Hintern-Bombe) genannt; abgeleitet von dem Schlucken von Pillen o.ä., welches in Szenekreisen auch als „bomben“ bezeichnet wird. Aber auch Alkohol wurde früher zu medizinischen Zwecken in den Darm eingeleitet (Alkoholeinlauf). Dies wird heute nicht mehr praktiziert, jedoch soll dies heutzutage unter Zuhilfenahme von Tampons (auch Anal-Shot, Slimming oder Speedballing genannt) unter Jugendlichen mit hochprozentigem Alkohol praktiziert werden. Ähnlich wie beim intravaginalen Konsum soll es allerdings auch hier der Phantasie überlassen bleiben, wie man einen großen, vollgesogenen, labbrigen Tampon in den Hintern bekommt.

 

Merkmale:

- Über die Darmschleimhaut des Mastdarms können lösliche Feststoffe und flüssige

  Substanzen aufgenommen werden. Hierfür werden diese durch den Anus (After)

  verabreicht.

 

 

Gebrauch:

- Lösliche Feststoffe werden in Form von Zäpfchen (meist medizinische Präparate)

  in den Anus eingeführt.

- Flüssigkeiten können mit stumpfen Spritzen (ohne Nadel!) oder anderen Einlauf-

  hilfen (z.B. Irrigator oder Klistier) verabreicht werden.

 

 

Wirkung:

- Da die Darmschleimhaut funktional für die Resorption von Nährstoffen ins Blut zu-

  ständig ist, sollte die Anflutgeschwindigkeit einer Substanz auf diesem Wege im

  Vergleich zu anderen Schleimhäuten des Körpers auch höher sein. Dies gilt jedoch

  streng genommen nur für den höher gelegenen Dünndarm. Im Vergleich zu Injekti-

  onen in die Blutbahn oder dem Rauchen der gleichen Substanz ist sie jedoch im-

  mer noch langsamer (insbesondere bei Zäpfchen, die sich erst noch auflösen müs-

  sen), jedoch schneller als das Schlucken, da hier die Passage zum Darm über den

  Magen läuft, welcher seinen Inhalt nur portioniert über einen längeren Zeitraum

  weitergibt.

 

 

Gefahren:

- Eingeführte Spritzen, Klistiers o.ä. können bei unsachgemäßer Verwendung die

  empfindliche Darmschleimhaut verletzten, was zu Entzündungen oder im schlimm-

  sten Fall auch zu einer Perforation (Durchstoßung) der Darmwand führen kann.

  Hierdurch können die Mikroorganismen der Darmhöhle (Darmflora) in die Blutbahn

  oder die Bauchhöhle gelangen, was zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung

  oder Entzündung der Bauchhöhle führen kann.

- Die verabreichte Substanz oder mögliche unerwünschte Beimischungen (z.B.

  Streck- oder Lösungsmittel) können die Darmschleimhaut schädigen. Hierbei kann

  es einerseits zu rein chemischen Schäden (z.B. Verätzungen) kommen, anderer-

  seits können die Substanzen jedoch auch toxisch oder erbgutschädigend auf die

  ohnehin sehr teilungsfreudigen Zellen der Darmschleimhaut wirken, was zu Ent-

  zündungen, Geschwüren und längerfristig zu Krebs führen kann.

- Grundsätzlich können alle rauscherzeugenden Substanzen (und auch viele, der

  evtl. enthaltenen nicht-rauscherzeugenden Beimischungen) auch alle Bereiche

  des Körpers potentiell schädigen, da sie über den Blutkreislauf zu allen Körperzel-

  len gelangen. Wie hoch die Dosis oder Konsumhäufigkeit hierfür sein muß, hängt

  neben den spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Substanz auch von individu-

  ellen Faktoren (z.B. genetische Ausstattung und hieraus resultierende mehr oder

  weniger effizient arbeitende Schutzmechanismen oder Enzyme zum Abbau) sowie

  den grundsätzlichen Lebensgewohnheiten (z.B. Ernährung oder Streß) ab.

 

 

Safer Use:

- Diese Konsumform ist grundsätzlich nicht zu empfehlen!

- Immer stumpfe und am besten auch nachgiebige medizinische Einführhilfen ver-

  wenden und nur mit mäßigem Druck einspritzen bzw. einlaufen lassen.

- Flüssigkeiten sollten zuvor auf Körpertemperatur gebracht werden, um Krämpfen

  vorzubeugen.

- Niemals hochprozentigen Alkohol in den Anus spritzen oder damit getränkte Tam-

  pons einführen. Dies kann die Darmschleimhaut verätzen! Als Lösungsmittel sollte

  stets Wasser (oder vielleicht noch einfaches Pflanzenöl) verwendet werden.

- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am

  Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über

  die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!

  Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.

 

 

Letzte Änderungen: 19.06.2017

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