Chemische Bezeichnung (IUPAC):
2-(4-Brom-2,5-dimethoxyphenyl)ethanamin
Andere Bezeichnungen:
2C-B, 2,5-Dimethoxy-4-Brom-Phenylethylamin (DMBPEA), 4-Brom-2,5-dimethoxy-β-phenylethylamin (BDMPEA), 4-Brom-2,5-dimethoxyphenethyl-azan, (...)
Handelsnamen:
Nexus® (ehemals), (...)
Szenetypische Bezeichnungen:
Bees, Bromo, Bromomeskalin, Erox, Freebase Speed, Glass, Herox, Ice (Ver- wechslungsgefahr mit Methamphetamin), Nomathotholo, Super Speed, Ubulawu, Venus, (...)
2C-B ist ein synthetisches Mescalin-Derivat aus der 2C-Familie und zählt zur Stoffgruppe der Phenylethylamine. Es wurde erst-mals 1974 hergestellt und besitzt u.a. eine stimulierende, eu-phorisierende und harmonisierende, sowie eine psychedelische, entheogene und halluzinogene Wirkung.
Nach dem Verbot von MDMA (Ecstasy) im Jahre 1986 fand 2C-B teilweise als Ersatzstoff in Ecstasy-Tabletten Verwendung und wurde noch bis Ende der 1990er Jahre als Aphrodisiakum unter dem Namen „Nexus“ vertrieben.
Seit 1993 unterliegt 2C-B dem BtMG (Anlage I: Nicht verkehrsfähige Betäubungs- mittel).
Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz und Weitergabe/Handel sind strafbar!
Drugchecking: Mit diesen Reagenzien kannst Du testen, ob in der Dir vorliegenden Probe 2C-B enthalten ist. Die Tests sagen nichts über dessen Konzentration oder das Vorhandensein von nicht aufgelisteten Substanzen aus!
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Merkmale:
- Kristallines, weißes Pulver (als Acetat, Bromid oder Hydrochlorid), auch als Kap-
seln oder Tabletten.
- Hin und wieder wird 2C-B auch als MDMA (Ecstasy) verkauft.
Gebrauch:
- 2C-B wird geschluckt (ca. 5 – 30 mg) oder geschnupft (ca. 2 – 15 mg). Das
Schnupfen verursacht ein sehr unangenehmes Brennen in der Nase.
Wirkung:
- Geschnupft wirkt 2C-B ca. nach 5 – 10 Minuten, geschluckt nach ca. 30 – 60 Mi-
nuten. Nach ca. 1 – 1,5 Stunden setzt die volle Wirkung ein. Diese kann 3 – 8
Stunden anhalten (inkl. Runterkommen).
- Die Pupillen weiten sich, das Hungergefühl ist vermindert und die Pulsfrequenz
und der Blutdruck steigen. Die Konzentrations-, Reaktions- und Kritikfähigkeit
sinkt. Innere Unruhe, Herzrhythmusstörungen, erhöhte Körpertemperatur,
Schweißausbrüche, Schwindelanfälle und Übelkeit können auftreten. Seltener tre-
ten Husten, Magen- und Darmbeschwerden sowie spontane Erektionen auf.
- Wie bei allen halluzinogenen Rauschmitteln hängt die Wirkung stark von der Do-
sis, der Person und ihrer aktuellen inneren Verfassung sowie den äußeren Rah-
menbedingungen ab.
- Die Wirkung von 2C-B kann stimulierend, gefühlsintensivierend, aphrodisierend,
harmonisierend und euphorisierend sein (ähnlich dem MDMA). Lach-Flashs sind
möglich. Neben diesen Wirkungen überwiegt jedoch – vor allem bei höheren Do-
sen – die psychedelische, entheogene und halluzinogene Wirkung, die sich u.a. in
einer Sensibilisierung aller Sinne äußert. Es treten u.a. visuelle Halluzinationen in
Form von sich schnell bewegenden farbigen Mustern (auch mit geschlossenen Au-
gen) und leuchtenden Feldern (Auren) um Objekte und Personen auf. Das Körper-
gefühl intensiviert sich und es kommt zur Auflösung der Grenzen zwischen „Innen-
welt“ und „Außenwelt“. Im Vergleich zu LSD ist der Rausch kürzer und weniger tief
und heftig.
- Höhere Dosen begünstigen negative Erlebnisse bis hin zum „Horror-Trip“. Es kön-
nen Orientierungslosigkeit, Verwirrung, Kontroll- und Realitätsverlust sowie Angst-
gefühle bis hin zur Todesangst auftreten.
- In niedriger Dosierung sind gefühlte Schwankungen zwischen Rausch und Nüch-
ternheit möglich.
- Nach dem Runterkommen können Schlafstörungen auftreten.
- Bei häufigem Gebrauch ist eine Toleranzentwicklung möglich. In diesem Fall sind
einige Wochen Konsumpause nötig, um die gleiche Wirkung (bei gleicher Dosis)
wieder zu erreichen.
Gefahren:
- Der Rausch – besonders die Auflösung der Grenzen zwischen „Innenwelt“ und
„Außenwelt“ – kann verängstigen und verstören. Im Extremfall sind „Horror-Trips“
möglich.
- Langzeitrisiken sind bisher nicht erforscht. Wie bei allen psychedelischen Substan-
zen, ist auch von 2C-B anzunehmen, daß es psychische Probleme verursachen
kann. Für Personen mit latenten psychischen Problemen, psychischen Vorerkran-
kungen oder Häufungen von psychischen Erkrankungen im familiären Umfeld ist
das Risiko erhöht, durch 2C-B psychische Störungen zu entwickeln.
- Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von 2C-B ist gefährlich und wird
mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.
- Informationen zu den Nachweiszeiten von 2C-B und anderen Substanzen findest
Du hier.
Safer Use:
- 2C-B ist keine klassische Partydroge! Konsumiere 2C-B nur wenn Du Dich gut
fühlst, ausgeschlafen bist, Du die Umgebung als angenehm empfindest und Du
keine Bedenken/Angst vor der Wirkung hast. Fühlst Du Dich nicht gut/bereit, bist
unerfahren oder hast psychische Probleme, ist die Gefahr etwas Negatives oder
sogar einen „Horror-Trip“ zu erleben deutlich höher. Versuche Dich immer auf et-
was Positives zu konzentrieren.
- Konsumiere 2C-B nie alleine, sondern immer im Beisein von Freunden und/oder
anderen vertrauenswürdigen, erfahrenen Personen.
- Vermeide – auch im Beisein von nüchternen Begleitern – potentiell gefährliche
Orte (Dächer, Klippen, Straßen, tiefe Gewässer, usw.).
- Die Wirkung von 2C-B kann individuell sehr unterschiedlich sein und bereits kleine
Schwankungen in der Dosis können einen großen Effekt haben. Daher sollte bei
der Dosierung immer das eigene Körpergewicht und die (vermutlich nicht bekann-
te) Wirkstoffkonzentration berücksichtigt werden. Taste Dich also behutsam an die
gewünschte Wirkung heran und lege nicht übereilt nach! Eine Überdosis kann
bestenfalls zu sehr unangenehmen Zuständen führen und schlimmstenfalls le-
bensbedrohlich sein!
- Nur weil Dir etwas als 2C-B angeboten wird, heißt das nicht, daß es auch 2C-B ist.
Es gibt diverse Substanzen aus der 2C-Familie (z.B. 2C-C, 2C-D, 2C-E, 2C-I,
2C-T-7, 2C-B-FLY oder Bromo-DragonFLY) mit gleichem Aussehen, die recht ähn-
liche oder auch gänzlich andere Wirkungen haben können, deren wirksame Dosen
deutlich niedriger oder höher sein können und deren Wirkungseintritt früher oder
später erfolgen kann. Auch aus diesem Grund solltest Du immer sehr vorsichtig
dosieren (Antesten!). Eine Überdosis kann – je nach Substanz – lebensbedrohlich
sein!
- Teile beim Schnupfen keine Ziehröhrchen und verwende keine Geldscheine, um
Dich vor übertragbaren Krankheiten (z.B. Hepatitis) zu schützen.
- Vermeide generell den Mischkonsum mit 2C-B:
- Die Kombination mit Alkohol kann zu Übelkeit, Erbrechen und depressiven Ver-
stimmungen führen.
- Die Kombination mit MAO-Hemmern kann zu einer erheblichen Verlängerung
und Verstärkung des Rauschs führen, was das Herz-/Kreislaufsystem stark be-
lasten kann. Zudem besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Serotoninsyn-
- Trinke während des Rauschs ausreichend alkoholfreie Getränke.
- Konsumiere 2C-B nur in größeren Zeitabständen von mehreren Wochen, um das
Erlebte psychisch verarbeiten zu können.
- Personen mit Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Epilepsie sowie Perso-
nen mit latenten psychischen Problemen, psychischen Vorerkrankungen oder Häu-
fungen von psychischen Erkrankungen im familiären Umfeld sollten 2C-B nicht
konsumieren.
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 23.05.2018
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