Chemische Bezeichnung (IUPAC):
2-[2,5-Dimethoxy-4-(propylthio)phenyl]ethanamin
Andere Bezeichnungen:
2C-T-7, 2-[2,5-Dimethoxy-4-(propylsulfanyl)phenyl]ethanamin, 2,5 Dimethoxy-4-(propylthio)phenethylamin, 2,5-Dimethoxy-4-N-propylthiophenethylamin, (...)
Handelsnamen:
(keine)
Szenetypische Bezeichnungen:
7th Heaven, Blue Mystic, T7, (...)
2C-T-7 ist ein synthetisches Mescalin-Derivat aus der 2C-Fami- lie und zählt zur Stoffgruppe der Phenylethylamine. Es wurde erstmals ca. 1980 hergestellt und besitzt eine psychedelische, entaktogene und halluzinogene Wirkung.
Die psychedelischen und entaktogenen Effekte von 2C-T-7 sind vermutlich – wie bei allen Halluzinogenen aus der Stoffgruppe der Phenylethylamine und Tryptamine – auf eine agonistische Wirkung am 5-HT2A-Rezeptor (ein Serotonin-Rezeptor) im Ge- hirn zurückzuführen. Möglicherweise hat 2C-T-7 auch einen leicht hemmenden Effekt auf das Enzym Monoaminooxidase A (MAO-A).
Der Konsum von 2C-T-7 reicht vermutlich vor das Jahr 1998 zurück. In den Nieder- landen kam es in Mode, nachdem 2C-T-2 im April 1999 verboten wurde. Zu dieser Zeit gewann es auch zunehmend im Nachtleben Europas und Nordamerikas an Be-deutung. Bis ca. 2004 wurde es in Smartshops (z.B. in den Niederlanden und Ja-pan) sowie in Online-Shops verkauft. Die Niederlande waren das erste Land, das 2C-T-7 verboten hat.
2C-T-7 unterliegt dem BtMG (Anlage I: Nicht verkehrsfähige Betäubungsmittel). Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz und Weitergabe/Handel sind strafbar!
Merkmale:
- Weißes Pulver, auch in Form von Kapseln oder Tabletten.
- Hin und wieder wird 2C-T-7 auch als MDMA (Ecstasy) verkauft.
Gebrauch:
- Geschluckt oder geschnupft. Das Schnupfen soll ein extrem starkes Brennen in
der Nase verursachen.
- Die oral wirksame Dosis soll bei ca. 10 – 30 mg liegen (nasal bei ca. 5 – 10 mg).
Konsumentenberichten zu Folge sollen mehr als 100 mg eine Überdosis darstel-
len. Diese Angaben sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die für eine Überdo-
sis benötigte Menge individuell sehr unterschiedlich sein kann – sie kann auch
deutlich niedriger liegen! Anderen Quellen zu Folge soll eine Person nach ca. 35
mg (nasal) gestorben sein.
Wirkung:
- Geschluckt soll die Wirkung nach ca. 1,5 – 2 Stunden einsetzen und ca. 8 – 15
Stunden anhalten. Geschnupft soll die Wirkung bereits nach wenigen Minuten ihr
Maximum erreichen und ca. 4 Stunden anhalten.
- 2C-T-7 wirkt stark psychedelisch (stärker als LSD), entaktogen, euphorisierend
und verursacht auditive und visuelle Halluzinationen. Wie bei allen Halluzinogenen
verändert sich auch bei 2C-T-7 der Bewußtseinszustand. Die Wirkung ist jedoch
stark dosisabhängig. Das allgemeine Wohlbefinden (innerer Frieden, erhöhte Ein-
sicht/Klarheit) steigt, man öffnet sich emotional und Musik wird häufig als beson-
ders angenehm empfunden. Es kann zu einer veränderten Wahrnehmung von Zeit
kommen und es können starke visuelle Effekte bei geschlossenen und offenen
Augen auftreten (Wände fangen z.B. an zu pulsieren/atmen). Die Halluzinationen
werden von vielen Konsumenten als sehr speziell beschrieben.
- Es können erweiterte Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen,
Herzrasen, Schlafstörungen, erhöhter Muskeltonus, Muskelschmerzen, Muskelzit-
tern (Tremor), Schüttelkrämpfe (Konvulsionen), sexuelle Dysfunktion, Paranoia
und ein psychotischer Schub auftreten. Zudem besteht der Verdacht, daß 2C-T-7
möglicherweise die sogenannte „Hallucinogen Persisting Perception Disorder“
(HPPD) auslösen kann, bei der auch noch lange nach dem Konsum regelmäßig
Pseudohalluzinationen auftreten.
- In höheren Dosierungen können Gedächtnisverlust, rabiates/gewalttätiges Verhal-
ten, Delirium und totaler Realitätsverlust auftreten.
Gefahren:
- Sollte 2C-T-7 einen hemmenden Effekt auf das Enzym Monoaminooxidase A
(MAO-A) haben, so wäre die Wahrscheinlichkeit, daß es – besonders in hohen Do-
sierungen – ein lebensbedrohliches Serotoninsyndrom auslösen kann, höher als
bei anderen Halluzinogenen.
- Es wurden einige Todesfälle im Zusammenhang mit 2C-T-7 bekannt. Sie waren
auf den Mischkonsum mit den Stimulanzien Ephedrin und MDMA (Ecstasy) oder
auf Überdosierungen zurückzuführen. Zudem sind diverse Krankenhausaufenthal-
te dokumentiert, die durch das Schnupfen von 2C-T-7 verursacht wurden. Beim
nasalen Konsum genügt eine geringere Dosis und die Wirkung kommt schneller
und ist intensiver.
- Langzeitrisiken sind bisher nicht erforscht. Wie bei allen psychedelischen Substan-
zen, ist auch von 2C-T-7 anzunehmen, daß es psychische Probleme verursachen
kann. Für Personen mit latenten psychischen Problemen, psychischen Vorerkran-
kungen oder Häufungen von psychischen Erkrankungen im familiären Umfeld ist
das Risiko erhöht, durch 2C-T7 psychische Störungen zu entwickeln.
- Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von 2C-T-7 ist gefährlich und wird
mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.
Safer Use:
- 2C-T-7 ist keine klassische Partydroge! Konsumiere 2C-T-7 nur wenn Du Dich gut
fühlst, ausgeschlafen bist, Du die Umgebung als angenehm empfindest und Du
keine Bedenken/Angst vor der Wirkung hast. Fühlst Du Dich nicht gut/bereit, bist
unerfahren oder hast psychische Probleme, ist die Gefahr etwas Negatives oder
sogar einen „Horror-Trip“ zu erleben deutlich höher. Versuche Dich immer auf et-
was Positives zu konzentrieren.
- 2C-T-7 ist ein hochpotentes Psychedelikum und Halluzinogen. Wer zum ersten
Mal mit Halluzinogenen experimentieren will, sollte auf keinen Fall mit 2C-T-7 an-
fangen!
- Konsumiere 2C-T-7 nie alleine, sondern immer im Beisein von Freunden und/oder
anderen vertrauenswürdigen, erfahrenen Personen.
- Vermeide – auch im Beisein von nüchternen Begleitern – potentiell gefährliche
Orte (Dächer, Klippen, Straßen, tiefe Gewässer, usw.).
- Die Wirkung von 2C-T-7 kann individuell sehr unterschiedlich sein und bereits klei-
ne Schwankungen in der Dosis können einen großen Effekt haben. Daher sollte
bei der Dosierung immer das eigene Körpergewicht und die (vermutlich nicht be-
kannte) Wirkstoffkonzentration berücksichtigt werden. Taste Dich also behutsam
an die gewünschte Wirkung heran und lege nicht übereilt nach! Eine Überdosis
kann bestenfalls zu sehr unangenehmen Zuständen führen und schlimmstenfalls
lebensbedrohlich sein!
- Nur weil Dir etwas als 2C-T-7 angeboten wird, heißt das nicht, daß es auch 2C-T-7
ist. Es gibt einige Substanzen aus der 2C-Familie (z.B. 2C-B, 2C-C, 2C-D, 2C-E,
2C-I, 2C-B-FLY oder Bromo-DragonFLY) mit gleichem Aussehen, die recht ähnli-
che oder auch gänzlich andere Wirkungen haben können, deren wirksame Dosen
deutlich niedriger oder höher sein können und deren Wirkungseintritt früher oder
später erfolgen kann. Auch aus diesem Grund solltest Du immer sehr vorsichtig
dosieren (Antesten!). Eine Überdosis kann – je nach Substanz – lebensbedrohlich
sein!
- Teile beim Schnupfen keine Ziehröhrchen und verwende keine Geldscheine, um
Dich vor übertragbaren Krankheiten (z.B. Hepatitis) zu schützen.
- Vermeide generell den Mischkonsum mit 2C-T-7, da über die Wechselwirkungen
mit anderen Substanzen quasi nichts bekannt ist.
- Die Kombination mit Alkohol kann zu Übelkeit, Erbrechen und depressiven Ver-
stimmungen führen.
- Die Kombination mit MAO-Hemmern kann zu einer erheblichen Verlängerung
und Verstärkung des Rauschs führen, was das Herz-/Kreislaufsystem stark be-
lasten kann. Zudem besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Serotoninsyn-
- In Kombination mit bestimmten Benzodiazepinen (z.B. Alprazolam) sollen angeb-
lich nur die euphorisierenden Effekte aber keine visuellen Halluzinationen auftre-
ten. Es besteht die Gefahr einer Überdosierung durch Nachlegen, wenn die er-
warteten Halluzinationen nicht auftreten.
- 2C-T-7 kann starke Übelkeit erzeugen, was man eventuell durch eine vorherige
Einnahme von Antiemetika verhindern kann. Dennoch sollte man auch bei dieser
Kombination vorsichtig sein, da Wechselwirkungen nicht auszuschließen sind.
- Trinke während des Rauschs ausreichend alkoholfreie Getränke.
- Konsumiere 2C-T-7 nur in größeren Zeitabständen von mehreren Wochen, um das
Erlebte psychisch verarbeiten zu können.
- Personen mit latenten psychischen Problemen, psychischen Vorerkrankungen
oder Häufungen von psychischen Erkrankungen im familiären Umfeld sowie Epi-
lepsie sollten 2C-T-7 nicht konsumieren.
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 23.05.2018
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