Chemische Bezeichnung (IUPAC):
1-Phenyl-2-propanamin
Andere Bezeichnungen:
α-Methylbenzenethanamin, α-Methylphenethylamin, 1-Phenyl-2-aminopropan,
β-Phenylisopropylamin, β-Aminopropylbenzen, D,L-Amphetamin, Amfetamin,
(±)-1-Phenylpropan-2-amin, (±)-1-Phenylpropan-2-ylazan, Phenylisopropylamin, Desoxynorephedrin, (...)
Handelsnamen:
Adderall®, Attentin®, Dexedrine®, ProCentra®, Zenzedi®, (...)
Szenetypische Bezeichnungen:
Amphe, Base, Pep, Pepp (peppen), Schnelles, Speed (Verwechslungsgefahr mit Methamphetamin und Methcathinon), Whizz, (...)
Amphetamin wurde erstmals 1887 synthetisiert und zählt zur Stoffgruppe der Phe- nylethylamine (oder auch Phenethylamine). Es wurde früher zur Behandlung von Asthma (Abschwellen der Schleimhäute / Weitung der Bronchien) und als Appetit-zügler und Antidepressivum eingesetzt. Amphetamin findet heute noch medizini- sche Anwendung bei der Behandlung von ADHS und Narkolepsie. Es ist eine sym- pathomimetisch wirkende Leistungsdroge, die das zentrale Nervensystem stimuliert und ähnlich aufputschend wie das körpereigene Streßhormon Adrenalin wirkt.
Amphetamin liegt in Form von zwei Isomeren vor – Dextroisomer (Dexamphetamin, D-Amphetamin) und Levoisomer (Levamphetamin, L-Amphetamin). Die Wirkungen beider Isomere sind ähnlich, wobei Dexamphetamin ungefähr die doppelte psycho-pharmakologische Wirksamkeit aufweist. Als Amphetamin (D,L-Amphetamin) wird in der Regel eine Mischung aus 50 % Dexamphetamin und 50 % Levamphetamin be- zeichnet.
Hin und wieder wird Konsumenten der „Amphetamin-Ersatz“ 4-MA angeboten oder 4-MA als vermeintliches Amphetamin verkauft. Hierdurch sind bereits häufiger ge- fährliche, lebensbedrohliche und auch tödliche Komplikationen bei Konsumenten aufgetreten! In Europa wurden zwischen den Jahren 2012 – 2013 mehr als ein Dut- zend Todesfälle durch mit 4-MA verunreinigtem Amphetamin verursacht. Aber auch andere Substanzen wie Methamphetamin (Crystal) und Methcathinon (CAT) werden als Amphetamin angeboten.
Amphetamin unterliegt dem BtMG (Anlage III: Verkehrsfähige und verschreibungs-fähige Betäubungsmittel). Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz (ohne Rezept) und Weitergabe/Handel sind strafbar!
Produkte: Mit diesen Tests können Amphetamine im Urin, im Speichel oder auf Oberflächen nachgewiesen werden. Diese Tests werden teilweise auch von der Polizei verwendet. Über eine Nasendusche freut sich deine Nase nach dem Konsum immer.
Weitere interessante Produkte findest Du in unserem „Shop“! Sollten Dir hier keine Produkte angezeigt werden, deaktiviere deinen Ad-Blocker, erlaube Skripte oder ändere die Einstellungen deines Browsers!
Drugchecking: Mit diesen Reagenzien kannst Du testen, ob in der Dir vorliegenden Probe Amphetamin enthalten ist. Die Tests sagen nichts über dessen Konzentration oder das Vorhandensein von nicht aufgelisteten Substanzen aus!
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Merkmale:
-
sogenannten „Steinen“ zusammengepreßt oder als schmierige „Paste“ erhältlich
ist. Amphetamin ist aber auch in Form von Pillen, Kapseln oder Tropfen erhältlich.
- Sehr unterschiedliche Wirkstoffkonzentrationen, da die Pulverform das Strecken
erleichtert.
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Gebrauch:
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Wirkung:
-
nur kurz an.
- Oral (als Bömbchen; in Zigarettenpapier gewickelt): Die Wirkung tritt nach ca. 30 –
45 Minuten ein. Die Wirkdauer ist dafür deutlich langer als bei nasalem Konsum.
Das vernünftige Dosieren bzw. Antesten ist hierbei jedoch schwierig.
- Die maximale Wirkdauer liegt je nach konsumierter Menge bei ca. 6 – 12 Stunden.
-
halten ca. 4 –
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-
- Erhöhung der Risikobereitschaft, besonders in Verbindung mit Alkohol (u.U. auch
gesteigerte Aggressivität).
Gefahren:
-
- Dauer und Intensität der Wirkung sind individuell sehr unterschiedlich.
- Ein Gewöhnungseffekt (Toleranzentwicklung) tritt schnell ein. Man braucht mehr,
um die gleiche Wirkung wie zuvor zu erreichen.
-
-
empfindungen, Orientierungslosigkeit, Herzrasen, Angst, Paranoia und körperli-
cher Zusammenbruch möglich.
- Das erhöhte Energielevel zehrt körperlich und geistig aus.
- Nachwirkungen wie Schlafstörungen, Eßstörungen und Gefühlsschwankungen
sind noch Tage nach dem Konsum spürbar.
- Amphetamin schädigt auf vielfältige Weise den Organismus:
-
Nieren und Leber, Schlafstörungen, Gewichtsverlust, Immunschwäche (erhöhte
Infektanfälligkeit).
- Amphetamine können extreme Auswirkungen auf die Psyche haben. Es können
Amphetaminpsychosen und Persönlichkeitsveränderungen auftreten. Vorbeste-
hende psychische Erkrankungen können durch Amphetamine ausgelöst werden
bzw. zum Vorschein kommen. Die häufigsten psychischen Störungen sind De-
pressionen, Schizophrenie, Paranoia, Gefühlskälte, Konzentrationsschwierigkei-
ten und Psychosen. Die Gefahr, daß diese Störungen irreversibel sind, ist gege-
ben.
- Mischkonsum (z.B. mit Alkohol, Cannabis, Ecstasy und Medikamenten) poten-
ziert die Risiken.
Diabetes) oder psychischen Vorerkrankungen ist der Konsum von Amphetamin be-
sonders riskant.
- Eine Überdosis kann zum Kreislaufkollaps mit Tod durch Herz-/Kreislaufversagen
führen. Eine Hyperthermie (erhöhte Körpertemperatur) kann schlußendlich eben-
falls zu Herz-/Kreislaufversagen führen.
- Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von Amphetamin ist gefährlich
und wird mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.
- Informationen zu den Nachweiszeiten von Amphetamin und anderen Substanzen
findest Du hier.
Safer-
- Erst eine geringe Menge antesten und längere Zeit (ca. 1 Stunde) nichts nachle-
gen, um die Wirkung abschätzen zu können.
- Generell gilt: vorsichtig dosieren!
- Vermeide Mischkonsum:
- In Kombination mit Nicotin erhöhen sich die Herzfrequenz und der Blutdruck noch
stärker.
- In Kombination mit Benzodiazepinen kann sich die Wirkung der Benzodiazepine
abschwächen.
- In Kombination mit anderen sympathomimetisch wirkenden Rauschmitteln wie
z.B. MDMA (Ecstasy), Methamphetamin (Crystal), Methcathinon (CAT) oder Ko-
kain sowie mit therapeutisch eingenommenen Sympathomimetika oder bestimm-
ten Betablockern kann es zu einer starken Erhöhung der Dopamin-Konzentration
im Gehirn kommen. Hierdurch können starke Beeinträchtigungen in der Atmung
und erhebliche Belastungen des Herz-/Kreislaufsystems auftreten, was u.a. zu
Herzkrämpfen (Coronarspasmen) führen kann. In Kombination mit Kokain kann
es zu einem erheblichen Anstieg des Blutdrucks kommen. Derartige Kombinatio-
nen können im Extremfall tödlich enden!
- MAO-Hemmer und trizyklische Antidepressiva können in Verbindung mit Amphe-
tamin sehr gefährlich sein. So kann sich die Wirkung unkontrolliert verstärken
oder verlängern, der Blutdruck kann erheblich steigen oder es kann ein lebensbe-
drohliches Serotoninsyndrom auftreten.
- Konsumenten, die ärztlich verordnet Antipsychotika (Neuroleptika) einnehmen,
berichten davon, daß sich die Wirkung von Amphetamin deutlich abschwächen
oder diese sogar gänzlich ausbleiben kann. Antipsychotika sollten jedoch keines-
falls zum „Runterkommen“ verwendet werden!
- Flüssigkeitszufuhr, Ruhepausen und Abkühlung sind wichtig. Lang andauernde
Wachphasen (z.B. 48 Stunden und mehr), können zu körperlichem Zusammen-
bruch führen.
- Teile keine Konsumhilfen wie Schnupfröhrchen oder gar Spritzen. Hierdurch
kannst Du Dich mit gefährlichen Krankheiten wie Hepatitis oder HIV infizieren.
Nutze stets saubere Konsumhilfen (keine Geldscheine!).
- Nach dem Konsum ausreichend erholen und körperliche Ressourcen wieder auf-
füllen (Schlaf, Vitamine und Mineralstoffe).
- Größere Zeitabstände zwischen dem Konsum einhalten, da sich schnell Dauer-
konsum einschleichen kann.
- Amphetamine sollten bei längerer Lagerung eingefroren werden. So sind sie über
Jahre haltbar.
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 31.03.2017
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Amphetamine (Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht)
Rätsel um junge Herzkranke (Westdeutsche Zeitung, 08.10.2012)
Im Klinikum fallen drei Patienten auf, deren Herzen aussehen wie die von 80-Jährigen – durch Drogenkonsum.