Gemische aus natürlichen Substanzen
Mögliche Inhaltsstoffe:
5-MeO-DMT, DMT, Harmalin, Harmalol, Harmin, Tetrahydroharmin, (...)
Vorkommen der Wirkstoffe in der Natur:
Die verschieden Wirkstoffe sind in der Natur unterschiedlich stark verbreitet. Zur Herstellung des südamerikanischen Ayahuasca-Trunks werden als DMT-Quellen vor allem die Blätter von Psychotria viridis oder Diplopterys cabrerana (enthält auch 5-MeO-DMT) verwendet, welche beide zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) zählen. Die MAO-Hemmer Harmin und Harmalin stammen meist aus der Liane Ba- nisteriopsis caapi, welche zur Familie der Malpighiengewächse (Malpighiaceae) zählt und in der das Harmalin meist nur in Spuren enthalten ist. Eine weitere häufig verwendete Pflanze ist die aus der Familie der Nitrariaceae stammende Steppen- raute (Peganum harmala), welche Harmin, Harmalin und Harmalol enthält. Der Se- rotonin-Wiederaufnahmehemmer Tetrahydroharmin (THH) ist sowohl in der Liane Banisteriopsis caapi als auch in den Samen der Steppenraute (Peganum harmala) enthalten. Für Changa werden häufig bestimmte Arten aus der Gattung der Acacia aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) als DMT-Quelle verwendet.
Szenetypische Bezeichnungen:
für Ayahuasca:
in Südamerika: Caapi, Cipó, Daime, Dápa, Hoasca, Hoasca-Tee, Kahi, Mihi, Natem,
Natema, Pindé, Yagé, Yajé, (...)
im „Westen“: (keine)
für Changa: (keine)
Ayahuasca (aus dem südamerikanischen Quechua: „Lia- ne der Geister“ oder „Liane der Toten“; auch Hoasca-Tee genannt) ist ein bewußtseinserweiternder und visionener-zeugender, psychedelischer Trunk, der traditionell von den Schamanen vieler indigener Völker Südamerikas bis heute für rituelle bzw. spirituelle Zwecke (z.B. Kontaktauf- nahme mit der Geisterwelt oder Wahrsagung) und als Heiltrunk verwendet wird. Das braune, bitter schmecken- de Gebräu ist vermutlich so alt, wie diese Kulturen selbst und tief in deren Mytholo- gie verwurzelt, weshalb es dort bis heute eine zentrale kulturelle Stellung einnimmt. Heutzutage werden auch „Ayahuasca-Selbsterfahrungstrips“ nach Südamerika an- geboten, bei denen man – von einem Schamanen geführt – Ayahuasca konsumie- ren kann.
Die Hauptwirkstoffe von Ayahuasca sind das psychedelisch wirkende Dimethyltryp- tamin (DMT) und die MAO-Hemmer Harmin (ein reversibler, selektiver MAO-A-Hemmer) und Harmalin (ein reversibler, nichtselektiver MAO-Hemmer), wobei letzteres selbst auch eine halluzinogene Wirkung besitzt. Je nach Zubereitung (d.h. verwendete Pflanzen oder Pflanzenteile) können auch andere Tryptamine wie z.B. 5-MeO-DMT in mehr oder weniger großen Mengen (meist geringen Mengen) sowie andere MAO-Hemmer wie z.B. Harmalol (ein MAO- und Pseudocholinesterase-Hemmer) enthalten sein. Ohne die MAO-Hemmer wäre das DMT peroral nicht wirk- sam, da es zu schnell – bevor es über die Blut-Hirn-Schranke das Gehirn erreicht – von dem körpereigenen Monoaminooxidase-Enzymen (MAO) im Magen-Darm-Trakt abgebaut würde. Ein weiter Bestandteil von Ayahuasca ist der schwache Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Tetrahydroharmin (THH).
Die Zutaten für Ayahuasca (von den verschiedenen indigenen Völkern Südamerikas auch Caapi, Cipó, Daime, Dápa, Hoasca, Kahi, Mihi, Natem, Natema, Pindé, Yagé oder Yajé genannt) stammen aus verschiedenen Pflanzen des Amazonasbeckens. Als DMT-Quelle dienen meist die Blätter von Psychotria viridis (in Südamerika u.a. auch Chacrona oder Chacruna genannt) oder Diplopterys cabrerana (in Südamerika u.a. auch Chagropanga oder Chaliponga sowie in Teilen Ecuadors wie Psychotria viridis Chacruna genannt; enthält auch 5-MeO-DMT), welche beide zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) zählen. Die MAO-Hemmer Harmin und Harmalin stam- men meist aus der Liane Banisteriopsis caapi (in Südamerika u.a. auch Ayahuasca oder Yagé genannt), welche zur Familie der Malpighiengewächse (Malpighiaceae) zählt und in der das Harmalin meist nur in Spuren enthalten ist. Eine weitere häufig verwendete Pflanze mit MAO-hemmenden Eigenschaften ist die aus der Familie der Nitrariaceae stammende Steppenraute (Peganum harmala), welche Harmin, Har- malin und Harmalol enthält. Der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Tetrahydrohar- min (THH) ist sowohl in der Liane Banisteriopsis caapi als auch in den Samen der Steppenraute (Peganum harmala) enthalten. Neben diesen Wirkstoffen können je- doch auch noch zahlreiche weitere aus anderen Pflanzen enthalten sein, welche die Rauscheffekte verstärken, abschwächen oder andersartig beeinflussen können oder auch nur die Bekömmlichkeit des Trunkes verbessern helfen, da es nach der Einnahme in der Regel zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommt, was durch die enthaltenen MAO-Hemmer verursacht wird, keinen mindernden Einfluß auf die Wir- kung hat und von den Schamanen sogar als Reinigung des Körpers betrachtet wird.
Um die psychedelische Wirkung von DMT zu verlängern, kann es auch zusammen mit MAO-Hemmer geraucht werden. Eine Zubereitungsform hierfür ist die aus ver- schiedenen Kräutern bestehende Rauchmischung Changa, die sich an der Zuberei- tung des Ayahuasca-Trunks orientiert und in den frühen 2000er-Jahren in Australien „erfunden“ wurde. Ursprünglich wird hierbei als DMT-Quelle ein Extrakt aus be- stimmten Arten der Gattung Acacia aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) oder auch anderen DMT-haltigen Pflanzen verwendet, wobei der DMT-Gehalt in der fertigen Rauchmischung ca. 20 – 50 % beträgt. Hierfür wird in der Regel das DMT- Extrakt in ein Lösungsmittel wie z.B. Alkohol gegeben, darin eine Kräutermischung mit MAO-hemmenden Bestandteilen getränkt und diese anschließend wieder ge- trocknet. Durch die MAO-Hemmer wird – wie auch bei Ayahuasca – die DMT-Wir- kung verlängert, stabilisiert und ihr eine visionäre Komponente hinzugefügt, die rei- nes DMT nicht hat. Häufig werden auch Changa-Blends noch weitere Kräuter hinzu-gefügt, um einerseits den Geschmack positiv zu beeinflussen wie z.B. Echter La- vendel (Lavandula angustifolia) oder Pfefferminze (Mentha × piperita) und anderer- seits die Wirkung zu verändern wie z.B. der Azteken-Salbei (Salvia divinorum) oder der Gemeine Stechapfel (Datura stramonium). Die verschiedenen Changa-Blends können sich mitunter extrem in ihrer Zusammensetzung und ihrem DMT-Gehalt un- terscheiden. Aufgrund seiner im Vergleich zu kristallinem DMT einfacheren Hand- habung sowie längeren und intensiveren Wirkung verbreitete sich der Konsum von Changa recht schnell.
Die Wirkung von DMT beruht auf der chemischen Ähnlichkeit zum körpereigen Neu- rotransmitter Serotonin (ebenfalls ein Tryptamin), weshalb es auch aktivierend auf bestimmte Serotonin-Rezeptoren wirkt. In seiner Wirkung ähnelt es eher den psilo-cybin- und psilocinhaltigen Pilzen (DMT und Psilocin binden an die gleichen Seroto-nin-Rezeptoren) und weiniger dem LSD. Dennoch ist die Wirkung von psilocybin- und psilocinhaltigen Pilzen und DMT sehr unterschiedlich und nicht wirklich ver- gleichbar. Durch die Kombination mit MAO-Hemmern wird die Wirkung des DMTs deutlich verlängert wodurch der Rausch tiefgreifender erlebt wird. Im Gegensatz zu gerauchtem DMT ist die Wirkung jedoch weniger extrem. Nach dem Konsum von Ayahuasca wurde eine verstärkte Aktivität in den frontalen und paralimbischen (alle Bereiche, die eng mit dem limbischen System verschaltet sind) Arealen festgestellt, welche u.a. für die Selbstwahrnehmung und die Steuerung von Emotionen zustän- dig sind. Die psychedelischen Effekte von Ayahuasca werden häufig auch mit einer „experimentellen Psychose“ verglichen, da bei einer „echten Psychose“ ähnliche neurologische Wirkmechanismen angenommen werden. So konnten bei Ayahuas-ca-Konsumenten unmittelbar nach dem Konsum ähnlich hohe DMT-Werte im Urin gemessen werden, wie bei Personen mit einer unbehandelten akuten Psychose. In- wieweit DMT an der Entstehung von Psychosen beteiligt sein könnte, wurde bisher nicht untersucht.
DMT und DMT-haltige Zubereitungen (z.B. Pflanzenteile oder Extrakte) sowie 5-MeO-DMT unterliegen dem BtMG (Anlage I: Nicht verkehrsfähige Betäubungsmit- tel). Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz und Weitergabe/Handel sind strafbar!
Der Besitz von DMT- oder 5-MeO-DMT-haltigen Pflanzen aus botanischen oder de- korativen Gründen ist dagegen gesetzlich nicht verboten.
Nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 10.07.2014 eine Regelung ge- kippt hat (Az: C 358/13 und C 181/14), nach der viele berauschende Substanzen in Deutschland dem AMG unterlagen, unterliegen derzeit die natürlichen MAO-Hem- mer Harmalin, Harmalol und Harmin keiner betäubungsmittelrechtlichen Regelung mehr.
In Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern sowie in einigen Ländern außerhalb Südamerikas wie z.B. den Niederlanden, Kanada und den USA wird der Konsum von Ayahuasca – obwohl verboten – im Rahmen der Religionsausübung toleriert.
Drugchecking: Mit diesen Reagenzien kannst Du testen, ob in der Dir vorliegenden Probe DMT (und Harmalin) enthalten ist. Die Tests sagen nichts über dessen Konzentration oder das Vorhandensein von nicht aufgelisteten Substanzen aus!
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Merkmale:
- Ayahuasca ist ein braunes, bitteres und übelschmeckendes Gebräu.
- Changa ist eine natürlich zubereitete Kräutermischung. Der Geschmack hängt
wesentlich von den beigemengten Geschmacksverbesserern wie z.B. Echter La-
vendel (Lavandula angustifolia) oder Pfefferminze (Mentha × piperita) ab.
- Die Wirkung von Ayahuasca und Changa beruht in beiden Fällen primär auf jener
von DMT in Verbindung mit MAO-Hemmern.
Gebrauch:
- Ayahuasca sollte nur innerhalb einer rituellen Zeremonie, die von einem Schama-
nen begleitet wird, getrunken werden. Aufgrund der enthaltenen MAO-Hemmer
muß jedoch vor und nach dem Konsum auf die Ernährung geachtet werden, da
MAO-Hemmer in Kombination mit bestimmten Lebensmitteln wie z.B. gealtertem
Käse oder Fleisch lebensbedrohliche Komplikationen verursachen können (siehe
auch unsere Rubrik MAO-Hemmer). Aufgrund der MAO-Hemmer kommt es nach
der Einnahme in der Regel auch zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Die tödliche
Dosis DMT soll angeblich bei dem ca. 20-fachen der für gewöhnlich bei einem
Ayahuasca-Ritual konsumierten Dosis liegen. Gefährlicher sind jedoch die MAO-
Hemmer!
- Changa hat einen DMT-Gehalt von ca. 20 – 50% und wird geraucht. DMT einen
unangenehmen Geschmack und verursacht häufig Hustenanfälle. Die wirksame
Dosis DMT liegt geraucht bei ca. 60 – max. 100 mg.
Wirkung:
- Ayahuasca und Changa wirken aufgrund des Hauptwirkstoffs DMT auch wie die-
ses leicht stimulierend, euphorisierend und psychedelisch. Auditive und visuelle
Halluzinationen sind sehr wahrscheinlich, werden aber – anders als z.B. bei Nacht-
schattendrogen – stets als nicht real wahrgenommen.
- Die Wirkung von Ayahuasca tritt nach ca. 30 – 45 Minuten ein, erreicht nach ca.
1,5 – 2 Stunden ihren Höhepunkt und klingt nach ca. 4 Stunden aus. Sie ist im
Vergleich zu gerauchtem DMT zwar wesentlich länger, dafür aber weniger extrem.
Aufgrund der langanhaltenden Wirkung ist das Erleben des Rausches jedoch deut-
lich tiefgreifender und kann je nach Zubereitung bzw. den zusätzlich enthaltenen
Kräutern und deren Wirkstoffen sowie der jeweiligen Verfassung des Konsumen-
ten (Set) und der Umgebung bzw. den Ritualen und Gesängen des Schamanen
(Setting) auch sehr unterschiedlich sein:
- Einige Konsumenten berichten von tiefgreifenden Bewußtseinsveränderungen
mit einer verstärkten emotionalen und selbstreflektiven Wahrnehmung.
- Konsumenten berichten häufig vom Eintauchen in bizarre Welten, dem Gefühl
des Einsseins mit dem Universum, einer gesteigerten Selbstwahrnehmung, der
Trennung von Körper und Geist und Nahtoderfahrungen. Dabei bleibt man sich
seiner selbst jedoch stets bewußt.
- Es können beängstigende Vorstellungen und Gedanken auftreten, die in Panik-
attacken, Angstzuständen und „Horror-Trips“ enden können. Auch psychotische
Zustände sind möglich.
- Der Ayahuasca-Rausch gliedert sich zumeist in zwei Phasen:
- Zu Beginn treten meist Symptome wie Muskelzittern, Zuckungen, Unruhe, leichte
Erregbarkeit, Nervosität, Angstzustände, Schwindelgefühle, Übelkeit, Erbrechen
und Durchfall auf, welche primär durch die MAO-Hemmer verursacht werden. Da-
nach folgt der eigentliche Rauschzustand, bei dem die Umgebung in leuchtenden
Farben und geometrischen Mustern (wie durch ein Prisma gebrochen) erscheint.
- Mit intensiver werdender Wirkung werden in der zweiten Phase nicht existente
Tiere (z.B. Schlangen oder Raubtiere) und andere Erscheinungen (z.B. Geister
oder Tote) wahrgenommen, die häufig als bedrohlich empfunden werden. In die-
ser Phase können auch starke emotionale Ausbrüche (Euphorie bis Aggression)
auftreten. Häufig treten hier auch Nahtoderfahrungen (Kontakt mit Verstorbenen
bis hin zum Erlebnis des eigenen Todes) auf. Während einer traditionellen Ayahu-
asca-Zeremonie sind diese Erfahrungen keine „schlechten Erlebnisse“ sondern
durchaus beabsichtigt, um „Türen“ zu öffnen.
- Die Blutwerte des Streßhormons Cortisol steigen, die Pupillen weiten sich und die
Herzfrequenz und der Blutdruck steigen. Zudem können eine leicht erhöhte
Atmenfrequenz, vermehrter Speichelfluß, Kopfschmerzen und Bewegungsstörun-
gen auftreten. Es kann auch zum Verlust des Bewußtseins kommen.
- Nach dem Ayahuasca-Rausch folgt oft ein tiefer Schlaf, welcher von intensiven
Träumen und gelegentlichen Fieberschüben begleitet wird. Nicht selten kann es
auch zu Durchfall kommen.
- Die Wirkung von Changa setzt – wie bei gerauchtem DMT – in weniger als einer
Minute ein und erreicht in weniger als 2 Minuten ihren Höhepunkt. Zur Wirkdauer
haben wir keine verläßlichen Angaben, vermutlich ist sie aber kürzer als bei Aya-
huasca. Durch die MAO-Hemmer wird – wie auch bei Ayahuasca – die DMT-Wir-
kung verlängert, stabilisiert und ihr eine visionäre Komponente hinzugefügt, die
reines DMT nicht hat. Durch die Zugabe weiterer Kräuter wie z.B. Azteken-Salbei
(Salvia divinorum) oder der Gemeinem Stechapfel (Datura stramonium) kann die
Wirkung zusätzlich verändert und intensiviert werden.
Gefahren:
- Die Wirkung von Ayahuasca ist nicht – wie oft behauptet – mit einem LSD-Trip zu
vergleichen. DMT wirkt um ein vielfaches stärker und auch anders! Wer diesem
Irrtum beim Konsum unterliegt, kann unangenehme Überraschungen erleben und
damit überfordert sein, was u.a zu „Horror-Trips“ führen kann.
- Die verstärkte Wirkung von DMT in Kombination mit MAO-Hemmern kann das
Herz-/Kreislaufsystem stark belasten.
- Da zu Beginn des Rausches meist Übelkeit und Erbrechen auftreten, besteht beim
Verlust des Bewußtseins die Gefahr, an seinem Erbrochenen zu ersticken.
- Es kann – insbesondere bei einer zu hohen Dosierung – sowohl bei Ayahuasca
als auch bei Changa ein starker Kontrollverlust auftreten!
- Das größere Risiko beim Konsum von Ayahuasca oder Changa liegt primär im
psychischen Bereich. Die starken Wahrnehmungsveränderungen werden von eini-
gen Konsumenten als sehr belastend und traumatisch erlebt, was zu Panikattak-
ken, Angstzuständen und „Horror-Trips“ führen kann. Vor allem in Kombination mit
MAO-Hemmern kann DMT psychische Störungen wie depressive Verstimmungen,
Verwirrtheit, Wahnvorstellungen und Realitätsverlust auslösen.
- Ayahuasca ist alles andere als eine Spaßdroge! MAO-Hemmer können in Kombi-
nation mit bestimmten Drogen, Medikamenten und sogar Lebensmitteln lebensge-
fährlich werden und es gilt deshalb eine besondere Ernährung einzuhalten! Auch
eine zu hohe Dosis MAO-Hemmer kann tödlich sein.
- Das Abhängigkeitspotential von Ayahuasca scheint eher gering zu sein, da es –
anders als z.B. Alkohol, Kokain oder Heroin – nur wenig Einfluß auf das durch Do-
pamin gesteuerte Belohnungssystem des Gehirns nimmt.
- Das Risiko für psychische Erkrankungen und kognitive oder Persönlichkeitsstörun-
gen scheint recht gering zu sein. Vergleiche zwischen den Anhängern verschiede-
ner Religionsgemeinschaften zeigten, daß diese Erkrankungen in jenen, wo Aya-
huasca konsumiert wurde, nicht höher war als in anderen. Nichtsdestotrotz besteht
für vorbelastete Personen das Risiko, daß latente (verborgene) Psychosen ausge-
löst werden können. Auch besteht die Gefahr, daß man sich in den Visionen ver-
liert und dauerhaft nicht mehr in den Normalzustand zurückfindet, was zu bleiben-
den Störungen der Selbst- und Realitätserkennung führen kann.
- Das führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von Ayahuasca oder Changa ist
gefährlich und wird mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.
Safer Use:
- DMT und insbesondere Ayahuasca oder Changa sind keine Partydroge, sondern
eher für rituelle Meditationen geeignet! Besonders vom Konsum von MAO-Hem-
mern ist dringend abzuraten, auch wenn man sich vorher gründlich über die Ne-
ben- und Wechselwirkungen informiert hat. Die Wirkung bleibt unvorhersehbar!
Gemische wie Ayahuasca oder Changa sollten nur unter fachkundiger Aufsicht (in
Begleitung eines Schamanen) konsumiert werden! Daher empfiehlt sich für eine
derartige Erfahrung ein längerer Südamerikaaufenthalt! Von Ayahuasca-Semina-
ren außerhalb Südamerikas oder gar Internetbestellungen für einen „Home-Trip“
ist abzuraten! Außerhalb Südamerikas sind nur wenige fachkundige Schamanen
zu finden.
- Will man Ayahuasca oder Changa konsumieren, sollte man die Umgebung und
den Zeitpunkt sorgfältig wählen:
- Wie bei quasi allen Halluzinogenen ist die Wirkung nicht nur eine Folge der Do-
sierung, sondern auch abhängig von Deiner Verfassung (Set), der Umgebung/
Atmosphäre und den beteiligten Personen (Setting). Konsumiere Ayahuasca oder
Changa nur wenn es Dir gut geht (Du solltest keine größeren ungelösten Proble-
me im Kopf mit Dir herumschleppen), Du Dich an dem Ort wohl fühlst und Du kei-
ne Angst vor der starken Wirkung hast! Fühlst Du Dich nicht gut/bereit, bist uner-
fahren oder hast psychische Probleme, ist die Gefahr etwas Negatives oder so-
gar einen „Horror-Trip“ zu erleben deutlich höher. Versuche Dich immer auf etwas
Positives zu konzentrieren.
- Konsumiere Ayahuasca oder Changa nie alleine, sondern zumindest im Beisein
von Freunden und/oder anderen vertrauenswürdigen, erfahrenen nüchternen
Personen. Aufgrund der langanhaltenden und tiefgreifenden Wirkung ist ein
kompetenter und für Dich sympathischer Schamane dringend zu empfehlen, da
dieser am besten qualifiziert ist, Deinen Trip zu kontrollieren (z.B. durch Gesän-
ge).
- Dosiere immer vorsichtig! Nachlegen ist nicht zu empfehlen und sollte wenn über-
haupt nur mit äußerster Vorsicht und frühestens nach über 2 Stunden erfolgen!
- Die verschiedenen Changa-Blends können sich mitunter extrem in ihrer Zusam-
mensetzung und ihrem DMT-Gehalt unterscheiden. Daher gibt auch hier: Vorsich-
tig herantasten!
- Beim Konsum empfiehlt sich eine sitzende oder liegende Position, um unkontrol-
liertem Fallen vorzubeugen.
- Vermeide – auch im Beisein von nüchternen Begleitern – potentiell gefährliche Or-
te (Dächer, Klippen, Straßen, tiefe Gewässer, usw.). Solltest Du doch alleine kon-
sumiert haben, kann Dich an solchen Orten auch ein möglicher Orientierungsver-
lust in gefährliche Situationen bringen.
- Mach Konsumpausen! Der Konsum von Ayahuasca sollte immer etwas besonde-
res (vielleicht sogar etwas einmaliges) bleiben! Nimm Dir nach dem Konsum von
Ayahuasca oder Changa Zeit, den Trip zu verarbeiten. Auch negative Rauscher-
lebnisse können sich positiv auf Deine Persönlichkeitsentwicklung auswirken,
wenn Du Dich damit intensiv auseinandersetzt und den tieferen Sinn erkennst. Die
ethnologische Forschung geht davon aus, daß Konsumenten erst nach dem zehn-
ten bis zwölften „Horror-Trip“ damit umzugehen verstehen und erst dann die posi-
tiven Aspekte des Rauschs überwiegen. Dies ist jedoch auch immer vom kulturel-
len Kontext abhängig.
- Bestimmte Substanzen und Nahrungsmittel sollten 12 Stunden vor und nach der
Einnahme von MAO-Hemmern nicht konsumiert werden, um lebensbedrohliche
Komplikationen zu vermeiden. Informiere Dich vorher gründlich, was Du essen
darfst und was nicht! Einige Beispiele findest Du in unserer Rubrik MAO-Hemmer.
- Iß vorher nichts oder nur wenig, da Du es mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder er-
brechen wirst! So reduzierst Du auch das Risiko an Erbrochenem zu ersticken!
- Vermeide Mischkonsum! Der Konsum von Ayahuasca und Changa stellt bereits
Mischkonsum dar und sollte daher nicht noch weiter „verkompliziert“ werden:
- Die Kombination von MAO-Hemmern mit legalen Genußmitteln wie Alkohol und
Coffein, bestimmten Drogen wie z.B. den Phenylethylaminen, u.a. Amphetamin
(Speed), Methamphetamin (Crystal), Ephedrin, Pseudoephedrin, Macromerin,
MDMA (Ecstasy) und Mescalin, den Tryptaminen, u.a. Bufotenin, DMT, Psilocybin
und Psilocin, Kokain, Opiaten und Opioiden sowie mit diversen Medikamenten
wie z.B. Asaron, Dextromethorphan (DXM), Phentermin, Anästhetika, Antiallergi-
ka, Antiasthmatika, Antidepressiva, Anxiolytika, Erkältungsmittel, Migränemittel
und Sedativa kann äußerst gefährlich sein. Hierdurch kann es im Körper zu ei-
nem Serotoninüberschuß, der ein lebensbedrohliches Serotoninsyndrom auslö-
sen kann, oder zu anderen lebensbedrohlichen Störungen in den Körperfunktio-
nen kommen. Daher ist grundsätzlich bei allen DMT-Konsumformen, die in Kom-
bination mit MAO-Hemmern stattfinden, große Vorsicht geboten! Die Risiken sind
unkalkulierbar! Wir raten dringend davon ab, derartige Experimente ohne fach-
kundige Anleitung (z.B. einen Schamanen) durchzuführen! Wer es dennoch wa-
gen will, sollte sich zumindest GRÜNDLICHST über den entsprechenden MAO-
Hemmer allgemein und dessen spezifische Wirkung in Kombination mit DMT in-
formieren!
- MAO-Hemmer in Kombination mit Barbituraten verstärken die Wirkung des Barbi-
turats.
- In Kombination mit anderen Psychedelika und Halluzinogenen wie z.B. LSD,
Mescalin oder psychoaktiven Pilzen kann sich die Wirkung extrem verstärken
oder verändern. Mögliche psychische Schäden sind insbesondere bei unerfahre-
nen Konsumenten nicht auszuschließen. Meist dominiert DMT in seinem Wirk-
zeitraum den Rausch.
- Der Cannabis-Rausch wird für den Wirkzeitraum nicht mehr wahrgenommen.
- In Kombination mit Lachgas können Gedächtnisverlust (Amnesie) und Bewußtlo-
sigkeit auftreten.
- Personen mit mit einer labilen Psyche oder einer familiären Vorbelastung für psy-
chische Erkrankungen sowie Personen mit einem hohem Blutdruck sollten keine
DMT-haltigen Drogen konsumieren.
- Wenn jemand auf DMT oder anderen psychedelischen oder halluzinogenen Dro-
gen negative Emotionen oder Panik erlebt, ist ein „Talking Down“, hilfreich, d.h. auf
die Person beruhigend einwirken, ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und sie nicht
alleine lassen.
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 21.04.2017
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Fall von Notsituationen geben. Daher richtet sich der Inhalt dieser Seiten in erster Linie an Personen, die bereits Drogen konsumieren oder beabsichtigen dies zu tun. Er soll nicht als
Konsumaufforderung mißverstanden werden!
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