Chemische Bezeichnung (IUPAC):
1-[3-(Trifluormethyl)phenyl]piperazin
Andere Bezeichnungen:
Trifluormethylphenylpiperazin (TFMPP), N-(α,α,α-Trifluor-m-tolyl)-piperazin,
m-Trifluormethylphenylpiperazin, (...)
Handelsnamen:
(keine)
Szenetypische Bezeichnungen:
Legal X (aber auch: BZP), (...)
TFMPP zählt zur Stoffgruppe der Piperazine. In den letzten Jah- ren ist es häufig in vermeintlichen Ecstasy-Pillen (eigentlicher Wirkstoff: MDMA) als Ersatz- oder Zusatzstoff enthalten. Dabei ist TFMPP meist in Kombination mit BZP anzutreffen – reines TFMPP scheint kaum im Umlauf zu sein.
Seit dem 26.07.2012 unterliegt TFMPP dem BtMG (Anlage II: Verkehrsfähige, aber nicht verschreibungsfähige Betäubungs- mittel). Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz und Weitergabe/ Handel sind strafbar!
Merkmale:
- TFMPP ist in Form von Pulver oder Pillen auf dem Schwarzmarkt erhältlich.
- TFMPP-Pillen werden häufig fälschlich als Ecstasy (MDMA) angeboten und ent-
halten meist zusätzlich BZP.
Gebrauch:
- TFMPP wird meist geschluckt oder geschnupft.
- Die oral wirksame Dosis liegt zwischen 25 und 100 mg.
Wirkung:
- Die Wirkung von TFMPP setzt nach ca. 1,5 Stunden ein und hält ca. 5 – 8 Stun-
den an.
- Die Wirkung beruht auf der Ausschüttung des Neurotransmitters Serotonin, liegt
zwischen jener von MDMA (Ecstasy) und Mescalin oder Psilocybin (Pilze) und ist
stark dosisabhängig:
- In geringen Dosen wirkt TFMPP primär entaktogen (Intensivierung der eigenen
Emotionen), steigert das Bedürfnis nach sozialen Kontakten und sensibilisiert das
Berührungsempfinden.
- In hohen Dosen können LSD-ähnliche Halluzinationen auftreten.
- Es können Herzrasen, ein erhöhter Blutdruck, eine erhöhte Körpertemperatur, mo-
torische Unruhe und Übelkeit bis hin zum Erbrechen auftreten.
- Als Nachwirkungen sind Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen mög-
lich.
Gefahren:
- TFMPP ist nur wenig erforscht. Über Kurzzeit- und Langzeitrisiken bei häufigem
und/oder hoch dosiertem Konsum oder mögliche Wechselwirkungen mit anderen
Substanzen ist nur wenig bekannt:
- Eine zu hohe Dosis kann zu starken Halluzinationen und einer lebensbedrohlich-
en Atemdepression führen!
- Es können Migräne, Muskelschmerzen, Konvulsionen (Schüttelkrämpfe) und De-
pressionen auftreten.
- Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von TFMPP ist gefährlich und wird
mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.
Safer Use:
Da über die Risiken des TFMPP-Konsums nur wenig bekannt ist, sollten neben den hier aufgeführten Safer-Use-Hinweisen auch die allgemeinen Informationen zum Gebrauch von Drogen und die allgemeinen Hinweise speziell zu „Neue psychoak- tive Substanzen“ beachtet werden.
- Teste erst eine geringe Menge an und lege nicht übereilt nach! Die Wirkung von
TFMPP setzt erst nach ca. 1,5 Stunden (voll) ein. Eine besonders große Gefahr für
eine Überdosis durch Nachlegen besteht für Konsumenten, die glauben Ecstasy
(MDMA) konsumiert zu haben, das bereits nach ca. 20 – 60 Minuten wirkt.
- Vermeide Mischkonsum:
- TFMPP verlangsamt die Resorption von Alkohol, wodurch es zu einer lebensbe-
drohlichen Alkoholvergiftung kommen kann. Vermeide daher den zeitnahen Kon-
sum von Alkohol, wenn Du TFMPP konsumiert hast / konsumieren wirst!
- In Kombination mit anderen aufputschenden Drogen oder MAO-Hemmern be-
steht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Serotoninsyndroms.
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 30.08.2015
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