Chemische Bezeichnung (IUPAC):
2-(4-Iod-2,5-dimethoxyphenyl)ethanamin
Andere Bezeichnungen:
2C-I, 2,5-Dimethoxy-4-Iod-Phenylethylamin (DMIPEA), 4-Iod-2,5-dimethoxy-β-phe-nylethylamin (IDMPEA), 4-Iod-2,5-dimethoxyphenethyl-azan, (...)
Handelsnamen:
(keine)
Szenetypische Bezeichnungen:
(keine)
2C-I ist ein synthetisches Mescalin-Derivat aus der 2C-Familie und zählt zur Stoffgruppe der Phenylethylamine. Es besitzt u.a. eine stimulierende, euphorisierende und harmonisierende, so-wie eine psychedelische, entheogene und halluzinogene Wir-kung.
Nach dem Verbot von 2C-B im Jahr 1993, nahm einige Zeit spä-ter 2C-I dessen Platz als ein in Deutschland legales Rauschmit-tel ein.
2C-I unterliegt seit dem 10.10.1999 dem BtMG (Anlage I: Nicht verkehrsfähige Betäubungsmittel). Herstellung, Einfuhr, Erwerb, Besitz und Weiter-gabe/Handel sind strafbar!
Merkmale:
- Kristallines, weißes Pulver (meist das Hydrochlorid), auch als Kapseln oder Tablet-
ten.
Gebrauch:
- 2C-I wird geschluckt (ca. 14 – 22 mg) oder geschnupft (ca. die Hälfte der oralen
Dosis). Es kann aber auch geraucht oder rektal zugeführt werden.
Wirkung:
- Geschnupft wirkt 2C-I ca. nach 10 – 20 Minuten, geschluckt nach ca. 30 Minuten –
2 Stunden. Die Wirkung kann 6 – 10 Stunden anhalten (inkl. Runterkommen). Eini-
ge Konsumenten berichten von einer Wirkdauer von bis zu 18 Stunden.
- Die Pupillen weiten sich, das Hungergefühl ist vermindert und die Pulsfrequenz
und der Blutdruck steigen. Es können u.a. Muskelsteifheit, Krämpfe, Übelkeit und
Erbrechen auftreten.
- Wie bei allen halluzinogenen Rauschmitteln hängt die Wirkung stark von der Do-
sis, der Person und ihrer aktuellen inneren Verfassung sowie den äußeren Rah-
menbedingungen ab.
- Die Wirkung von 2C-I kann stimulierend, gefühlsintensivierend, aphrodisierend,
harmonisierend und euphorisierend (ähnlich dem MDMA), sowie psychedelisch,
entheogen und halluzinogen sein. Bei höheren Dosen überwiegt jedoch die psy-
chedelisch/halluzinogene Wirkung, die sich u.a. in einer Sensibilisierung aller Sin-
ne äußert. Es treten u.a. Veränderungen in der Wahrnehmung und visuelle Hallu-
zinationen in Form von sich bewegenden farbigen Mustern auf. Das Körpergefühl
intensiviert sich und es kann zu einer Auflösung der Grenzen zwischen „Innenwelt“
und „Außenwelt“ kommen. Im Vergleich zu LSD ist der Rausch kürzer und weniger
tief und heftig.
- Höhere Dosen begünstigen negative Erlebnisse bis hin zum „Horror-Trip“.
- Bei häufigem Gebrauch von 2C-I ist eine Toleranzentwicklung möglich. In diesem
Fall sind einige Wochen Konsumpause nötig, um die gleiche Wirkung (bei gleicher
Dosis) wieder zu erreichen. Nach regelmäßigem Gebrauch wird von einigen Kon-
sumenten von einer Abnahme der visuellen und psychedelischen Wirkung und ei-
nem vermehrt auftretenden, erhöhten Blutdruck (Hypertensive Krise) berichtet.
Gefahren:
- Der Rausch – besonders die Auflösung der Grenzen zwischen „Innenwelt“ und
„Außenwelt“ – kann verängstigen und verstören. Im Extremfall sind „Horror-Trips“
möglich.
- Langzeitrisiken sind bisher nicht erforscht. Wie bei allen psychedelischen Substan-
zen, ist auch von 2C-I anzunehmen, daß es psychische Probleme verursachen
kann. Für Personen mit latenten psychischen Problemen, psychischen Vorerkran-
kungen oder Häufungen von psychischen Erkrankungen im familiären Umfeld ist
das Risiko erhöht, durch 2C-I psychische Störungen zu entwickeln.
- Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluß von 2C-I ist gefährlich und wird
mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft.
Safer Use:
- 2C-I ist keine klassische Partydroge! Konsumiere 2C-I nur wenn Du Dich gut
fühlst, ausgeschlafen bist, Du die Umgebung als angenehm empfindest und Du
keine Bedenken/Angst vor der Wirkung hast. Fühlst Du Dich nicht gut/bereit, bist
unerfahren oder hast psychische Probleme, ist die Gefahr etwas Negatives oder
sogar einen „Horror-Trip“ zu erleben deutlich höher. Versuche Dich immer auf et-
was Positives zu konzentrieren.
- Konsumiere 2C-I nie alleine, sondern immer im Beisein von Freunden und/oder
anderen vertrauenswürdigen, erfahrenen Personen.
- Vermeide – auch im Beisein von nüchternen Begleitern – potentiell gefährliche
Orte (Dächer, Klippen, Straßen, tiefe Gewässer, usw.).
- Die Wirkung von 2C-I kann individuell sehr unterschiedlich sein und bereits kleine
Schwankungen in der Dosis können einen großen Effekt haben. Daher sollte bei
der Dosierung immer das eigene Körpergewicht und die (vermutlich nicht bekann-
te) Wirkstoffkonzentration berücksichtigt werden. Taste Dich also behutsam an die
gewünschte Wirkung heran und lege nicht übereilt nach! Eine Überdosis kann
bestenfalls zu sehr unangenehmen Zuständen führen und schlimmstenfalls le-
bensbedrohlich sein!
- Nur weil Dir etwas als 2C-I angeboten wird, heißt das nicht, daß es auch 2C-I ist.
Es gibt diverse Substanzen aus der 2C-Familie (z.B. 2C-B, 2C-C, 2C-D, 2C-E,
2C-T-7, 2C-B-FLY oder Bromo-DragonFLY) mit gleichem Aussehen, die recht ähn-
liche oder auch gänzlich andere Wirkungen haben können, deren wirksame Dosen
deutlich niedriger oder höher sein können und deren Wirkungseintritt früher oder
später erfolgen kann. Auch aus diesem Grund solltest Du immer sehr vorsichtig
dosieren (Antesten!). Eine Überdosis kann – je nach Substanz – lebensbedrohlich
sein!
- Teile beim Schnupfen keine Ziehröhrchen und verwende keine Geldscheine, um
Dich vor übertragbaren Krankheiten (z.B. Hepatitis) zu schützen.
- Vermeide generell den Mischkonsum mit 2C-I:
- Die Kombination mit Alkohol kann zu Übelkeit, Erbrechen und depressiven Ver-
stimmungen führen.
- Die Kombination mit MAO-Hemmern kann zu einer erheblichen Verlängerung
und Verstärkung des Rauschs führen, was das Herz-/Kreislaufsystem stark be-
lasten kann. Zudem besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Serotoninsyn-
- Trinke während des Rauschs ausreichend alkoholfreie Getränke.
- Konsumiere 2C-I nur in größeren Zeitabständen von mehreren Wochen, um das
Erlebte psychisch verarbeiten zu können.
- Personen mit Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Epilepsie sowie Perso-
nen mit latenten psychischen Problemen, psychischen Vorerkrankungen oder Häu-
fungen von psychischen Erkrankungen im familiären Umfeld sollten 2C-I nicht
konsumieren.
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 23.05.2018
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