(Paullinia cupana)
Chemische Bezeichnung (IUPAC):
1,3,7-Trimethyl-3,7-dihydro-1H-purin-2,6-dion
Andere Bezeichnungen:
Coffein, Koffein, Caffeine, Tein, Thein, Teein, Guaranin, 1,3,7-Trimethylxanthin, Methyltheobromin, (...)
Handelsnamen:
Guaraná ist in Form von hellbraunem Pulver (gemahlene Guaraná-Samen) erhält- lich, das auch in Kapseln abgefüllt sein kann. Daneben wird es auch in Form von Tees, Nahrungsergänzungsmitteln, Erfrischungsgetränken, Schokoladenriegeln oder Kaugummis von verschiedenen Herstellern angeboten.
Vorkommen des Wirkstoffs in der Natur:
Neben den Samen von Guaraná (Paullinia cupana) ist Coffein u.a. auch in den Boh- nen verschiedener Kaffee-Arten wie z.B. Arabica-Kaffee (Coffea arabica) und Ro- busta-Kaffee (Coffea canephora), in den Blättern von Tee (Camellia sinensis), in den Nüssen verschiedener Kola-Baumarten wie Cola acuminata und Cola nitida, in den Blättern des Mate-Strauchs (Ilex paraguariensis) und in geringen Mengen in den Bohnen des Kakao-Baums (Theobroma cacao) enthalten.
Szenetypische Bezeichnungen:
(keine)
Guaraná (Paullinia cupana) zählt zur Pflanzenfamilie der Sei- fenbaumgewächse (Sapindaceae) und ist im südamerikani- schen Amazonasbecken beheimatet. Der Hauptwirkstoff von Guaraná ist das Coffein, welches kurzzeitig gegen Müdigkeit hilft und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit stei- gert. U.a. bedingt durch die hohe Konzentration an Tanninen (Gerbstoffe) wirkt es jedoch im Gegensatz zu Kaffee oder synthetischem Coffein – eher dem Tee vergleichbar – später und milder, dafür aber auch langanhaltender. Guaraná ist auch schonender als Kaf- fee, da weniger Reizstoffe wie z.B. Chlorogensäure enthalten sind. Aufgrund dieser speziellen Wirkung wird das Coffein in Guaraná auch mitunter Guaranin genannt.
Guaraná wächst – abhängig von der Unterart – als rankender Strauch oder Liane. Dabei kann die Pflanze eine Wuchshöhe von ca. 12 m erreichen. Die bei Reife orangeroten, haselnußgroßen Kapselfrüchte beinhalten bis zu drei Samen, die ca. 4 – 8 % Coffein (ca. dreimal so viel wie Kaffeebohnen) enthalten. Damit gilt die Pflan- ze bzw. deren Samen als die stärkste natürlich vorkommende Coffeinquelle.
Ihr Name leitet sich vom indigenen Volk der Guaraní ab, die in dieser Region leben und die Pflanze seit Jahrhunderten nutzen. Aber auch andere indigene Völker die- ser Region nutzen die Pflanze bei Zeremonien, als Heilpflanze und Appetitzügler (z.B. bei mehrtägigen Jagdausflügen). Seit langem wird Guaraná auch von der „zi- vilisierten“ Bevölkerung Südamerikas (besonders Brasiliens) als leistungssteigern- der Wachmacher genutzt. Seit 1921 werden dort auch u.a. diverse Erfrischungsge- tränke mit Guaraná vermarktet. Heutzutage sind guaranáhaltige Erfrischungsgeträn- ke quasi weltweit erhältlich.
Guaraná ist in Deutschland frei verkäuflich. Es unterliegt weder dem BtMG noch dem AMG. Bis zum Jahr 2004 stand Coffein jedoch auf der Dopingliste (Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur, WADA).
Merkmale:
- Zumeist als ein aus den Samen gemahlenes, hellbraunes Pulver erhältlich, das
auch in Kapseln abgefüllt sein kann.
- Guaraná gibt es auch in Form von Tee, Nahrungsergänzungsmitteln oder kann in
Erfrischungsgetränken, Schokoladenriegeln und Kaugummis enthalten sein.
Gebrauch:
- Guaraná wird geschluckt bzw. getrunken.
Wirkung (siehe auch Coffein):
- Im Vergleich zu beispielsweise Kaffee, Energy-Drinks oder Coffeintabletten oder
-pulver setzt die Wirkung von Guaraná langsamer ein, hält dafür aber auch deut-
lich länger (ca. 4 – 6 Stunden) an.
- Die Müdigkeit wird verringert und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
nimmt vorübergehend zu.
- Eine hohe Dosierung bewirkt nicht zwangsläufig eine weitere Steigerung der posi-
tiven Effekte. Wahrscheinlicher ist, daß sich der Allgemeinzustand verschlechtert
und Konzentrationsschwächen und Nervosität auftreten.
- In hohen Dosierungen kann sich ein unangenehmes Spannungsgefühl im Kopf
einstellen.
Gefahren (siehe auch Coffein):
- Ob der Konsum von Guaraná zu gesundheitlichen Schäden führen kann, ist bis-
lang nicht geklärt. Nach längerem, hochdosiertem Konsum können jedoch Herz-/
Kreislauf- und Schlafstörungen auftreten. Zudem kann es zu einer körperlichen
und psychischen Abhängigkeit kommen, die bei Konsumpausen Symptome wie
Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nervosität und Müdigkeit verursachen kann.
- Das Führen eines Fahrzeuges unter dem Einfluß gleich welchem Rauschmittels ist
grundsätzlich gefährlich und kann – auch wenn dies nicht dem BtMG unterliegt –
bei Auffälligkeiten im Fahrverhalten oder anderen Ausfallerscheinungen nach
§ 316 StGB (Trunkenheit im Verkehr) mit dem Entzug der Fahrerlaubnis bestraft
werden.
Safer Use (siehe auch Coffein):
- Guaraná sollte überlegt eingenommen werden, da die Wirkung erst nach einigen
Stunden (voll) einsetzen, dafür aber recht lange anhalten kann. Wer schlaflose
Nächte vermeiden will, sollte dies vor der Einnahme bedenken!
- Im Notfall den europaweit gültigen Notruf (Nummer: 112) anrufen. Schildere am
Telefon nur die Symptome und kläre den Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort über
die konsumierten Substanzen auf. Sie unterliegen der Schweigepflicht!
Informationen zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen findest Du hier.
Letzte Änderungen: 12.03.2016
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